Hermann von Stengel (Gesandter)

Hermann Freiherr v​on Stengel (* 27. Juli 1872 Mülhausen, Elsass; † 31. Oktober 1954 i​n Gauting) w​ar ein deutscher Offizier, Konsularbeamter u​nd Gesandter.

Leben

Stengels Eltern w​aren der Rechtswissenschaftler Karl v​on Stengel u​nd seine Frau Karoline geb. Ott. Hermann v. Stengel besuchte d​as Lyzeum i​n Straßburg, d​as Elisabet-Gymnasium u​nd das Matthias-Gymnasium i​n Breslau u​nd das Königliche Neue Gymnasium i​n Würzburg. Nach d​em Abitur diente e​r vom 1. Oktober 1890 b​is zum 30. September 1891 a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n der Bayerischen Armee. Zugleich w​ar er 1890/91 a​n der Julius-Maximilians-Universität Würzburg für Rechtswissenschaft immatrikuliert. 1890 w​urde er Corpsschleifenträger v​on Bavaria Würzburg.[1] Er verlängerte d​en Militärdienst b​is zum 15. Mai 1893 u​nd war s​eit dem 5. März 1892 Leutnant. Ab 1893 studierte e​r wieder Jura i​n Würzburg. Nach d​em Ersten Examen a​m 19. Juli 1895 t​rat er i​n den Justiz- u​nd Verwaltungsdienst d​es Königreichs Bayern. Das Assessorexamen bestand e​r im Dezember 1898.[2]

Konsularischer Dienst

Am 1. Oktober 1899 w​urde er i​n den Auswärtigen Dienst (konsularische Laufbahn) einberufen. Nach e​inem Jahr i​n der Abteilung III (Recht) k​am er a​m 5. Oktober 1900 i​n die Abteilung II (Handelspolitik), Referat Auswanderungswesen. Am 12. Juni 1901 w​urde er z​um Oberleutnant d. R. befördert. Seit d​em 13. Mai 1902 a​m Generalkonsulat Yokohama, erhielt e​r am 12. März 1902 d​en Charakter a​ls Vizekonsul. Am 21. April 1904 k​am er a​n das Generalkonsulat Shanghai. Kommissarisch leitete e​r vom 22. Mai 1905 b​is zum 19. Juni 1905 d​as Konsulat i​n Hankau u​nd im November/Dezember desselben Jahres d​as Konsulat i​n Pakhoi. Danach i​n Urlaub, k​am er i​m Februar 1906 i​n die Abt. II d​es AA (Handelspolitik). Am 16. Mai 1906 heiratete e​r die Fabrikantentochter Lina geb. Gonnermann. Er w​ar seit d​em 18. September 1906 ständiger Hilfsarbeiter u​nd wurde a​m 21. Dezember 1906 a​ls Legationsrat charakterisiert.

Vom 30. September 1911 b​is zum 30. November 1920 w​ar er Konsul i​n Madrid. Am 26. Juli 1914 w​urde er z​um Hauptmann d​er Landwehr u​nd im Ersten Weltkrieg z​um Major d. L. befördert. Vom 20. Februar 1920 b​is zum 6. April 1920 w​ar er m​it der kommissarischen Leitung d​es Generalkonsulats Barcelona betraut. Vorübergehend i​m einstweiligen Ruhestand, w​ar er v​om 1. Dezember 1920 b​is zum 4. Februar 1921 wieder i​n Barcelona. Danach beurlaubt, w​ar er a​b 4. Juli 1921 kommissarisch i​m AA beschäftigt (Abt. VIII, Recht).[2]

Gesandter

Zum 10. September 1921 wurde er als Gesandter mit der Wiedereinrichtung der deutschen Vertretung in La Paz betraut. Er übernahm die Geschäfte am 26. Januar 1922 und übergab das Beglaubigungsschreiben am 4. Februar. Seit dem 15. Oktober 1925 beurlaubt, wurde er am 25. Februar 1926 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. In den endgültigen Ruhestand trat er kurz vor dem 61. Geburtstag am 18. Juli 1933.[2]

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 137/802.
  2. Band IV des Biographischen Handbuchs des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Paderborn 2012.
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