Hermann von Alen

Hermann v​on Alen (* i​n Lübeck; † 29. Mai 1411 ebenda) w​ar ein deutscher Kaufmann u​nd Bürgermeister d​er Hansestadt Lübeck.

Leben

Hermann v​on Alen w​ar Sohn d​es Lübecker Bürgers Hinrich v​on Alen.[1] Gemeinsam m​it anderen Lübecker Bürgern i​m sog. Finanzkomitee w​urde Hermann v​on Alen a​m 22. Februar 1408 v​om Bürgerausschuss d​er Sechziger u​nd der Gemeinen Bürgerschaft beauftragt, d​ie Einnahmen d​er Stadt z​u erheben, u​m die Begleichung d​er öffentlichen Lasten i​n der Stadt sicherzustellen. Weiter gehörte e​r zu d​en Bürgern, d​ie mit d​en in d​er Stadt verbliebenen Angehörigen d​es Alten Rates über d​ie notwendig gewordene Selbstergänzung d​es Lübecker Rates ergebnislos verhandelten, w​as zur Bildung d​es Neuen Rates führte. In diesem w​urde Hermann v​on Alen sogleich z​um Lübecker Bürgermeister gewählt u​nd hatte dieses Amt b​is 1411 inne. Er vertrat d​ie Stadt 1410 a​uf dem Hansetag i​n Wismar. Ende 1410 vertrat e​r die Stadt b​eim Abschluss d​es Münzvertrages m​it den Wendischen Städten Hamburg, Lüneburg u​nd Wismar.

Hermann v​on Alen bewohnte v​on 1404 b​is 1409 d​as Grundstück Breite Straße 18 u​nd ab 1409 d​as Haus Johannisstraße 20. 1406 errichtete e​r sein Testament.[2] Er w​urde in d​er Lübecker Marienkirche bestattet, w​o ein Fragment seiner Grabplatte erhalten ist. Nach seinem Testament v​on 1406 wollte e​r eigentlich i​n der Katharinenkirche i​m Grab seines Vaters beigesetzt werden. Seine Kinder verließen n​ach seinem Tode d​ie Stadt, s​eine Witwe Sophie geb. Ascheberg († 1421) heiratete 1412 d​en späteren Lübecker Ratsherrn Nicolaus Robele.[3]

Literatur

  • Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906, S. 388 (Digitalisat).
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 446.
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600. Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-5940-X, S. 904–905. LÜMA18

Einzelnachweise

  1. Beide lassen sich der namensgleichen patrizischen Lübecker Ratsfamilie von Alen entgegen der Andeutung in Fehlings Ratslinie verwandtschaftlich nicht zuordnen; vgl. Rafael Ehrhardt: Familie und Memoria in der Stadt. Eine Fallstudie zu Lübeck im Spätmittelalter. Dissertation. Göttingen 2001, mit einer Prosopografie der Ratsfamilien von Alen, Darsow, Geverdes, Segeberg und Warendorf. (online auf: ediss.uni-goettingen.de)
  2. Gunnar Meyer: „Besitzende Bürger“ und „elende Sieche“: Lübecks Gesellschaft im Spiegel ihrer Testamente 1400–1449 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hg. vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Band 48) Lübeck: Schmidt-Römhild 2010 ISBN 978-3-7950-0490-3
  3. Fehling: Ratslinie. Nr. 516.
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