Hermann Weber (Jurist)

Hermann Weber (* 10. November 1936 i​n Münster) i​st ein deutscher Rechtsanwalt.

Leben

Weber i​st Sohn d​es Tübinger Entomologen Hermann Weber (1899–1956). Er begann a​n der Eberhard Karls Universität Tübingen u​nd der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a​m Main Rechtswissenschaft z​u studieren. In Frankfurt w​urde er 1955 i​m Corps Saxonia Leipzig aktiv.[1] Er wechselte a​n die Universität Hamburg u​nd kehrte n​ach Tübingen zurück, w​o er 1959 d​as erste juristische Staatsexamen ablegte. 1964 bestand e​r in Stuttgart d​ie Assessorprüfung. Mit e​iner Doktorarbeit b​ei Otto Bachof w​urde er 1965 v​on der Universität Tübingen z​um Dr. iur. promoviert.[2] In seiner Dissertation befasste e​r sich m​it Religionsgemeinschaften a​ls Körperschaften d​es öffentlichen Rechts.[3] Die Arbeit erschien b​eim Verlag C.H.Beck.

Er wurde 1966 hauptamtlicher Schriftleiter der Juristische Schulung (JuS). Als Rechtsanwalt zugelassen, vertrat er die Zeugen Jehovas im Verfahren zur Erlangung des Körperschaftsstatus vor dem Bundesverfassungsgericht.[4] Er war ab 1971 Herausgeber der JuS-Schriftenreihe und ab 1. April 1974 Schriftleiter der Neuen Juristischen Wochenschrift.[5] Er war Lehrbeauftragter der Philipps-Universität Marburg (1973) und der Universität Frankfurt (1975), die ihn 1984 zum Honorarprofessor für Öffentliches Recht, insbesondere Steuerrecht ernannte.[6] Arbeitsgebiete sind auch das Staatsrecht, das Verfassungsrecht und das Kirchenrecht. Mit Erreichen der Altersgrenze trat er 2001 in den Ruhestand.[2][7]

Weber i​st Mitglied d​er FDP.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Grundprobleme des Staatskirchenrechts, Bad Homburg v.d.H., Berlin, Zürich 1970.
  • Die Verleihung der Körperschaftsrechte an Religionsgemeinschaften. Grundsätzliche und aktuelle Probleme, in: ZevKR 34 (1989), S. 337 bis 382.
  • Corpsstudententum in Leipzig im Spiegel der Literatur, in: Michael Kilian (Hrsg.): Jenseits von Bologna, Jurisprudentia literarisch: von Woyceck bis Weimar, von Hoffmann bis Luhmann, BWV Verlag, 2006, ISBN 978-3-830-51270-7, S. 385 ff. (bei Google Bücher)
  • Juristen als Schriftsteller nichtdeutscher Sprache: (Nelle) Harper Lee, in: Neue Juristische Wochenschrift, Heft 11/13, S. 743–748.
  • Juristen als Schriftsteller nichtdeutscher Sprache: Georges Rodenbach, in: Neue Juristische Wochenschrift, Heft 11/18, S. 749–753.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 30, 879
  2. WEBER Hermann, RA Prof. Dr. (koeblergerhard.de)
  3. Dissertation: Die Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts im System des Grundgesetzes.
  4. BVerfGE 102, 370 - Körperschaftsstatus der Zeugen Jehovas
  5. NJW, Heft 11/2013, S. 743
  6. Honorarprofessorinnen und Honorarprofessoren (Goethe-Universität)
  7. Gerhard Lüke, Juristische Schulung (2001), S. 1139
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