Hermann Thüme

Karl Robert Hermann Thüme (* 12. Januar 1858 i​n Dresden; † 13. Mai 1914 ebenda)[1] w​ar ein deutscher Architekt.

Grabmal der Familie Thüme auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden

Leben

Thüme absolvierte e​in Studium a​m Polytechnikum Dresden. Zu seinen Lehrern zählten Karl Weißbach u​nd Ernst Giese. Nach Ende d​es Studiums g​ing Thüme n​ach Hamburg u​nd arbeitete i​m dortigen Architekturbüro v​on Manfred Semper. Ab 1890 arbeitete Thüme a​ls selbständiger Architekt m​it eigenem Architekturbüro i​n Dresden.

Thüme beteiligte s​ich an zahlreichen Architektenwettbewerben. Er konnte s​ich mit seinem Entwurf u​nter anderem i​m Wettbewerb u​m den Neubau d​er Landesversicherungsanstalt i​n Dresden durchsetzen, d​er von 1892 b​is 1895 a​n der Marschnerstraße ausgeführt, jedoch 1945 zerstört wurde. Sein Entwurf für d​as Neue Rathaus i​n Dresden m​it dem Motto (Kennwort) Auf d​em Walle w​urde 1901 v​on der Stadt Dresden für 1000 Mark angekauft.[2]

Thüme verstarb 1914 u​nd wurde a​uf dem Trinitatisfriedhof i​n Dresden beigesetzt.

Bauten und Entwürfe

Villa Eschebach
Prinz-Friedrich-August-Haus
  • 1890: Wettbewerbsentwurf für das Justizgebäude in Bremen (prämiert mit einem von zwei 3. Preisen)[3]
  • 1891: Wettbewerbsentwurf für das Rathaus in Pforzheim (Ankauf)[4]
  • 1892–1895: Verwaltungsgebäude für die Landesversicherungsanstalt Sachsen in Dresden-Johannstadt, Holbeinstraße / Marschnerstraße / Dürerstraße (1945 zerstört, nur jüngerer Erweiterungsbau verändert erhalten)[5]
  • 1894–1895: Villa Mozartstraße 6 in Dresden
  • 1897: Wettbewerbsentwurf für das Kaufmännische Vereinshaus mit Saalbau in Chemnitz (prämiert mit einem von vier gleichrangigen Preisen)[6]
  • 1899: Mehrfamilienwohnhaus Prinz-Friedrich-August-Haus in Dresden-Kaditz, Roscherstraße 2
  • 1900: Mehrfamilienwohnhaus Silomon-Sulzberger-Haus in Dresden-Johannstadt, Gutenbergstraße 3
  • 1900: Mehrfamilienwohnhaus Eschebachhaus in Dresden-Pieschen, Großenhainer Straße 131
  • 1900–1903: Villa Eschebach in Dresden-Neustadt, Bautzner Straße 2
  • 1901: Wettbewerbsentwurf für das Neue Rathaus in Dresden (Ankauf)
  • um 1904: Entwurf zu einem Mausoleum in Königsbrück
  • 1905: Wettbewerbsentwurf für das Rathaus in Werdau (Ankauf)[7]
  • 1905–1906: Neues Krankenhaus in Radeberg (heute Asklepios-Klinik)

Literatur

  • Bernhard Sterra et al.: Dresden und seine Architekten. Strömungen und Tendenzen 1900–1970. Verlag der Kunst Dresden, Husum 2011, ISBN 978-3-86530-131-4, S. 59–60, S. 233–234.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten laut Grabstein auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof (vgl. Abbildung)
  2. Rathauswettbewerb Dresden. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 21. Jahrgang 1901, Nr. 35 (vom 4. Mai 1901), S. 223. (Rubrik „Vermischtes“)
  3. Deutsche Bauzeitung, 24. Jahrgang 1890, Nr. 37 (vom 7. Mai 1890), S. 224.
  4. Deutsche Bauzeitung, 26. Jahrgang 1892, Nr. 8 (vom 27. Januar 1892), S. 48.
  5. Dürerstraße auf www.dresdner-stadtteile.de, abgerufen am 15. November 2018
  6. Deutsche Bauzeitung, 31. Jahrgang 1897, Nr. 74 (vom 15. September 1897), S. 464.
  7. Deutsche Bauzeitung, 39. Jahrgang 1905, Nr. 63 (vom 9. August 1905), S. 384.
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