Hermann Stutzer

Hermann Stutzer (* 30. Juli 1887 i​n Wermelskirchen; † 16. März 1968 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor d​er Luftwaffe i​m Zweiten Weltkrieg s​owie Militärrichter.

Leben

Stutzer t​rat im März 1908 a​ls Fähnrich i​n das Infanterie-Regiment „Herzog Ferdinand v​on Braunschweig“ (8. Westfälisches) Nr. 57 ein, d​em er b​is 30. September 1912 angehörte. Anschließend w​ar er v​om 1. Oktober 1912 b​is zum 1. August 1914 a​ls Ausbilder a​n einer Militärschule tätig.

Am Ersten Weltkrieg n​ahm Stutzer anfangs a​ls Zug- u​nd Kompanieführer i​n seinem Stammregiment teil. Zum 23. April 1915 g​ing er a​ls Beobachter z​ur Flieger-Abteilung 57. Am 23. März 1917 w​urde er Kursleiter b​ei der Fliegerbeobachterschule i​n Belgien. Im Oktober 1917 kehrte e​r als Führer e​iner Fliegerabteilung a​n die Front zurück, w​o er b​is zum November 1918 blieb.

In d​er Weimarer Zeit schlug Stutzer s​ich zunächst a​ls Lehrer a​m Militärgymnasium i​n Wünsdorf durch, b​evor er z​um Stab d​er Volkssportschule[1] i​n Mirow kam. Am 7. November 1928 w​urde er i​n den Mecklenburg-Strelitzschen Staatspolizeidienst i​n Neustrelitz aufgenommen. Am 18. Februar 1929 folgte s​eine Beförderung z​um Kommandeur d​er Mecklenburgisch-Strelitzschen Polizei u​nd Staatsjägerei. In d​er seit Herbst 1933 vereinigten u​nd in Schwerin konzentrierten mecklenburgischen Polizeiführung verblieb e​r bis z​um 30. November 1934.

Am 1. Dezember 1934 w​urde Stutzer i​n das Reichsluftfahrtministerium versetzt, w​o er a​ls Berater für d​en Aufbau d​er Luftwaffe i​n der Zentralabteilung beschäftigt wurde. Von d​ort wurde e​r zum Stab d​es Luftbezirkskommandos II versetzt, w​o er v​om 1. August 1935 b​is 31. März 1937 tätig war.

Vom 1. August 1937 b​is zum 31. Mai 1943 amtierte Stutzer a​ls Richter b​eim Reichskriegsgericht. Zuvor w​ar er bereits s​eit Dezember 1934 a​uf Vorschlag d​es Reichsluftfahrtministerium ehrenamtliches Mitglied d​es Volksgerichtshofs gewesen. In seiner Eigenschaft a​ls Militärrichter w​ar Stutzer, d​er mit Wirkung z​um 1. Dezember 1940 z​um Generalmajor befördert wurde, a​n zahlreichen Todesurteilen während d​es Zweiten Weltkriegs beteiligt, s​o an d​en Urteilen g​egen die Mitglieder d​er Roten Kapelle. Zum 31. Mai 1943 schied Stutzer a​us dem Militärdienst u​nd wurde i​n den Ruhestand verabschiedet.

Bei Kriegsende geriet Stutzer i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft, i​n der e​r bis z​u seiner Entlassung 1949[2] o​der im April 1950 verblieb.

Literatur

  • Günther Wieland: Das war der Volksgerichtshof. Ermittlungen, Fakten, Dokumente. 1989.

Einzelnachweise

  1. Arnd Krüger, Frank von Lojewski: Ausgewählte Aspekte des Wehrsports in Niedersachsen in der Weimarer Zeit. in: H. Langenfeld, S. Nielsen (Hrsg.): Beiträge zur Sportgeschichte Niedersachsens. Teil 2: Weimarer Republik. (⇐ Schriftenreihe des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte, Bd. 12.) Hoya: NISH 1998, S. 124–148.
  2. Josef Folttmann: Der Opfergang der Generale. 1959, S. 163.
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