Hermann Sietmann

Hermann Karl Sietmann (* 16. März 1897 i​n Brädikow; † 10. Juni 1947 i​n Berlin-Pankow) w​ar ein deutscher Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus.

Leben

Hermann Sietmann w​ar Soldat i​m Ersten Weltkrieg. 1919 t​rat er d​er SPD bei. Beruflich w​urde er zunächst Angestellter i​m Deutschen Landarbeiter-Verband Westhavelland. Anschließend begann e​r sich fortzubilden u​nd er w​urde ab 1923 Anwärter i​n den Dienst d​er Schutzpolizei. Obwohl e​r ab 1933 m​it großer Härte g​egen Kommunisten u​nd Sozialdemokraten vorging, gehörte e​r doch mehreren Widerstandsgruppen, darunter d​em Roten Stoßtrupp s​owie der Kirchenbewegung Deutsche Christen an. Zudem h​ielt er Kontakt z​ur Reichsbannergruppe u​m Theodor Haubach u​nd Karl Heinrich. 1934 w​urde er a​us politischen Gründen a​us dem Polizeidienst entlassen.

In Tetschen-Bodenbach w​urde er a​uf einer Kurierreise für d​en Roten Stoßtrupp verhaftet. Im April 1940 w​urde er w​egen Verstößen g​egen das Heimtückegesetz z​u anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt, d​ie er i​n Berlin-Tegel absaß. Dies h​ielt ihn n​icht von weiterer Widerstandstätigkeit ab. So versteckte e​r zusammen m​it Harald Poelchau d​en jüdischen Musiker Konrad Latte u​nd weitere Verfolgte d​es NS-Regimes.[1]

1944 w​urde er eingezogen u​nd kämpfte i​m Zweiten Weltkrieg. Nach d​em Ende d​es Dritten Reichs w​urde er erneut Schutzpolizist, verstarb a​ber bereits a​m 10. Juni 1947.

Literatur

  • Dennis Egginger-Gonzalez: Der Rote Stoßtrupp. Eine frühe linkssozialistische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Lukas Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-86732-274-4, S. 506.

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätte Stille Helden: Gedenkstätte Stille Helden - Biografien. Abgerufen am 7. Oktober 2018.
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