Hermann Roskoschny

Hermann Emil Joseph Roskoschny (* 23. November 1845 i​n Prag; † 8. November 1896 i​n Berlin[1]) w​ar ein deutscher Schriftsteller u​nd Verleger.

Leben

Roskoschny studierte in Prag (wo er auch beim Corps Austria Mitglied wurde, aus welchem er später wieder ausschied[2]) und München. 1872 und 1873 war er Dozent in St. Petersburg. 1874 bis 1877 war er Redakteur der Zeitschrift Der Hausfreund.[3] Um 1894 betrieb er in Leipzig die Slavische Buchhandlung H. Roskoschny nebst Verlag.[4] Sein Buch über Afghanistan und seine Nachbarländer war das umfangreichste Werk, das im 19. Jahrhundert in deutscher Sprache über dieses Thema publiziert wurde.[5] Es wird als Standardwerk noch immer verlegt. Als Übersetzer übertrug er die Werke von Lew Nikolajewitsch Tolstoi aus der russischen Sprache ins Deutsche.

Werke

Titelblatt zu Europas Kolonien
  • Das asiatische Russland. Gressner & Schramm, Leipzig 1884
  • Die Wolga und ihre Zuflüsse. Leipzig 1887
  • Das arme Rußland. Ein Beitrag zur Kenntnis der wirtschaftlichen Lage des russischen Reiches. Leipzig 1889
  • Afghanistan und seine Nachbarländer, Unveränd. Nachdruck. Spieth, Kirchheim unter Teck 1982, ISBN 3-9800836-0-8
  • Geschichte des Strikes. Alfred H. Fried, Berlin 1890, gallica.bnf.fr
  • Europas Kolonien. Band 1: West-Afrika vom Senegal zum Kamerun. Band 2: Das Kongogebiet und seine Nachbarländer. Band 3: Ost-Afrika und das Seengebiet. Band 4: Süd-Afrika bis zum Sambesi und Kap Frio. Band 5: Die Deutschen in der Südsee. Gressner & Schramm, Leipzig 1885–1890.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister Berlin VIII, 1896, Eintrag Nr. 2765
  2. Semesterbericht Sommer 1893, S. 11 (PDF)
  3. Graf, Graf: Die Ursprünge der modernen Medienindustrie
  4. Dort verlegte er beispielsweise J. A. Dembo: Das Schächten im Vergleich mit anderen Schlachtmethoden, 1894
  5. Wilhelm Löwenstein (Hrsg.): Beiträge zur zeitgenössischen Afghanistanforschung. (Memento vom 21. Juni 2006 im Internet Archive) (PDF) Bochum 1997, S. 39
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