Hermann Pincier
Hermann Pincier (* 9. Juli 1598 in Lübeck; † 3. Januar 1668 ebenda)[1] war ein deutscher Jurist und Domherr im Lübecker Domkapitel.
Leben
Hermann Pincier war ein Sohn des ersten lutherischen Domdekans des Lübecker Domkapitels Ludwig Pincier und dessen erster Ehefrau Anna Hintze († 1599). Schon 1609 erhielt er die Domherrenstelle seines jung verstorbenen Bruders Johann Adolf Pincier. Im Alter von knapp 13 Jahren wurde er im Juni 1611 an der Universität Rostock immatrikuliert.[2] 1612 erhielt er eine weitere Präbende im Hamburger Domkapitel.[3] Er studierte Rechtswissenschaften und unternahm eine Bildungsreise durch Westeuropa, die ihn im April 1619 an die Universität Oxford führte.[4]
Danach begann er seine Residenz als Domherr in Lübeck. Als Großvogt (Praefectus maior)[5] verwaltete er die Besitzungen des Kapitels im Amt Großvogtei. Wie sein Vater war er Erzbischöflich-Bremischer Geheimer Rat. Zuletzt war er Senior des Kapitels.
Pincier war verheiratet mit Elisabeth, geb. Langermann, einer Tochter des Hamburger Domherrn Lorenz Langermann (der Ältere) (1556–1620). Zu den Söhnen des Paares zählten Ludwig von Pincier (1624–1702), Jurist am Reichskammergericht, später Senior des Domkapitel in Lübeck, Hans Christopher Pincier (1635–1670), Domherr in Magdeburg, sowie Detlev Hinrich Pincier (1641–1701), Sekretär des Lübecker Domkapitels und Dekan des Kollegiatstifts St. Michael in Eutin.
Literatur
- Johann Henrich von Seelen: Athenae Lubecenses. Band 2, Petrus Boeckmann, Lübeck 1720 (Digitalisat), S. 95
- Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160–1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 387 Nr. 212
Einzelnachweise
- Lebensdaten nach Prange (Lit.)
- Eintrag im Rostocker Matrikelportal
- Johann Albert Fabricius: Memoriae Hamburgenses, sive Hamburgi et virorum de ecclesia, reque publica et scholastica Hamburg. bene meritorum elogia et vitae. Hamburg: Liebezeit 1710, S. 606
- Register of the University of Oxford. Band II/1, Oxford: Oxford Historical Society 1887, S. 280
- Seelen (Lit.)