Hermann Krigar

Julius Hermann Krigar (* 3. April 1819 in Berlin; † 5. September 1880 ebenda) war ein deutscher Komponist und Dirigent.

Leben

Krigar wuchs in Berlin auf. Sein Vater war der Oberbergrat und Lokomotivbauer Johann Friedrich Krigar.[1]

Krigar wollte ursprünglich Maler werden, studierte aber ab 1843 am Leipziger Konservatorium und kehrte anschließend in seine Heimatstadt zurück, wo er 1854 bis 1857 die Neue Berliner Liedertafel leitete und 1857 zum Königlichen Musikdirektor ernannt wurde. Im Mai 1859 heiratete er Emilie Menzel, die Schwester des Malers Adolph Menzel, mit dem das Ehepaar 1860 bis 1865 eine Wohnung teilte; 1874 wurde er Professor. Vorübergehend war Krigar Gesangslehrer am Askanischen Gymnasium und schrieb 1875 bis 1879 mehrere Beiträge für die Deutsche Rundschau. Menzel verfasste einen Nekrolog auf den Tod seines Schwagers.

Krigar war eng mit Daniel Friedrich Eduard Wilsing befreundet und machte Robert Schumann 1853 auf dessen 16-stimmiges De profundis für vier vierstimmige Chöre, Soli und Orchester aufmerksam. Schumann nannte Wilsing daraufhin einen „tiefsinnigen, großer Kunst beflissenen geistlichen Tonsetzer“ und bemerkte, das Werk gehöre „zu den größten und gewaltigsten Meisterwerken, die unsere Zeit hervorgebracht.“

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Carl von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlin’s von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Ludwig Rauh, Berlin 1861, S. 299 f., urn:nbn:de:bvb:12-bsb10931847-2 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Robert Eitner: Krigar, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 17, 1883, S. 171 (deutsche-biographie.de)
  • Karla Höcker: Ein Blick in das alte Berlin. Adolph Menzels Schwager Hermann Krigar. In: Velhagen und Klasings Monatshefte. Jg. 57, Nr. 12, 1943, S. 654–656.
  • Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein, Thomas Synofzik (Hrsg.): Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883. (= Schumann-Briefedition. Serie II. Band 17). Dohr, Köln 2015, ISBN 978-3-86846-028-5, S. 329–342.

Einzelnachweise

  1. Claude Keisch, Marie Ursula Riemann-Reyher: Adolph Menzel, Briefe. Band 1, Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 978-3-422-06740-0, S. 468.
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