Hermann Einsele
Hermann Christof Einsele (* 1958 in Stuttgart[1]) ist ein deutscher Hämatologe und Onkologe und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Leben
Hermann Einsele wurde als Sohn von Ruth und Gerhard Einsele in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur studierte er Humanmedizin in Tübingen, Manchester und London und schloss das Studium 1984 mit dem medizinischen Staatsexamen ab. Während seiner Zeit als Assistenzarzt am Universitätsklinikum Tübingen unternahm er Forschungsaufenthalte am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried und am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle.[1] 1986 promovierte er zum Thema „Untersuchung peroxidativer Reaktionen in Erythrocyten“[2], 1992 folgte die Habilitation. 1999 wurde Einsele zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit 2004 ist Einsele als Nachfolger von Klaus Wilms Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg und Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin II der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.[1] 2014 wurde er in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz gewählt.[3] Seit Oktober 2015 ist Einsele einer von fünf Vizepräsidenten der Universität Würzburg.
Wirken
Einsele gilt als einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet des Multiplen Myeloms und der Invasiven Aspergillose bei hämatologischen und onkologischen Patienten. Seine Forschungsarbeiten werden unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung, den National Institutes of Health und der Wilhelm-Sander-Stiftung gefördert.[1] 2003 erhielt er den Van Bekkum Award der European Group for Blood and Marrow Transplantation, die höchste jährliche europäische Auszeichnung für Forschungen auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation.[4] 2013 erfolgte am Universitätsklinikum Würzburg die Gründung der „Wilhelm-Sander-Therapieeinheit Multiples Myelom“, die von der Wilhelm-Sander-Stiftung gefördert und von Einsele zusammen mit Stefan Knop geleitet wird.[5][6] Für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2021 wurde Einsele zum Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) gewählt.
Mitgliedschaften
- Stiftungsrat der Wilhelm-Sander-Stiftung
- Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer
- Leitung der Deutschen Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM)[7]
- Ärztebeirat der Multiples Myelom Selbsthilfe Österreich[8]
- Vorstandsmitglied des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung Würzburg[9]
- Mitglied des Zentrums für Infektionsforschung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg[10]
Literatur
- Hermann Einsele In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Jahrbuch. 69, 2018, S. 33–35.
Weblinks
Einzelnachweise
- Informationsdienst Wissenschaft: Hermann Einsele neuer Direktor der Medizinischen Poliklinik, abgerufen am 11. Februar 2016.
- DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Untersuchung peroxidativer Reaktionen in Erythrocyten, abgerufen am 11. Februar 2016.
- Petra Plättner: Vier neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Pressemitteilung vom 13. Januar 2015 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 11. Februar 2016.
- Bone Marrow Transplantation: Van Bekkum Award (PDF; 25 kB), abgerufen am 11. Februar 2016.
- innovations-report – Forum für Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft: Therapieeinheit für interdisziplinäre Myelombehandlung in Würzburg, abgerufen am 11. Februar 2016.
- primaSonntag – Die Sonntagszeitung für die Wirtschaftsregion Würzburg: Uniklinik: Neues Zentrum für Lymphknotenkrebs wird eröffnet (Memento des Originals vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 11. Februar 2016.
- Kompetenznetz Maligne Lymphome: Multiples Myelom Studiengruppen, abgerufen am 4. März 2022.
- Multiples Myelom Selbsthilfe Österreich: Medizinischer Beirat, abgerufen am 11. Februar 2016.
- IZKF Würzburg: Vorstand, abgerufen am 11. Februar 2016.
- Zentrum für Infektionsforschung: Mitglieder (Memento des Originals vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 11. Februar 2016.