Herbert Lemmel

Herbert Edmund Lemmel (* 29. Mai 1911 i​n Pleißa; † 1990) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Genealoge.

Leben

Er studierte Jura i​n Leipzig u​nd Königsberg (Preußen). In Berlin promovierte e​r 1938 m​it einer Dissertation über d​en rassistischen Rechtshistoriker Ludwig Kuhlenbeck (mit e​iner Einleitung v​on Falk Ruttke) u​nd habilitierte s​ich 1939 b​ei Reinhard Höhn m​it der Schrift „Die Volksgemeinschaft, i​hre Erfassung i​m werdenden Recht“. 1940 w​urde er a​n der Universität Berlin z​um Dozenten n​euer Ordnung ernannt u​nd lehrte d​ort „Rassische Grundlegung d​es Rechts“.[1] Er w​ar SS-Obersturmführer.[2]

Im Zweiten Weltkrieg w​ar er Hauptmann u​nd kam i​n russische Gefangenschaft. Nach 1950 w​ar er Handelsrichter i​n Frankfurt, d​ann Kaufmann u​nd Fabrikant i​n Bad Homburg. Später l​ebte er i​n Fürth u​nd beschäftigte s​ich mit Familien- u​nd mittelalterlicher Adelsforschung.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Ludwig Kuhlenbeck (weiland Professor für deutsches Recht in Lausanne). Ein Beitrag im Kampf um ein lebensgesetzliches Recht. München 1938, OCLC 299896248.
  • Die Volksgemeinschaft, ihre Erfassung im werdenden Recht. Stuttgart 1941, OCLC 1070987437.
  • Lampertiner in Ostfranken. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte Ostfrankens und zur Strukturanalyse seines Uradels. Fulda 1972, ISBN 3-7900-0011-6.
  • Die genetische Kontinuität des mittelalterlichen Adels. Dargestellt am Beispiel des mainfränkischen Uradelsgeschlechts des Lampert von Gerolzhofen. Neustadt an der Aisch 1980, ISBN 3-7686-5044-8.

Einzelnachweise

  1. Michael Grüttner, Heinz-Elmar Tenorth (Hrsg.): Die Berliner Universität zwischen den Weltkriegen 1918–1945 (= Geschichte der Universität Unter den Linden. Band 2). Akademie, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-004667-9, S. 488–489.
  2. Lemmel, Herbert. In: Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich. VMA-Verlag, Wiesbaden 1967.
  3. Michael Stolleis: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland. Band 4: Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in West und Ost 1945–1990. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63203-7, S. 38 (online).
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