Herbert Krolikowski

Herbert Krolikowski (* 15. März 1924 i​n Oels, Schlesien; † 28. November 2012 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Diplomat. Er w​ar Staatssekretär i​m Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten d​er DDR (MfAA).

Leben

Der Sohn e​ines Arbeiters u​nd ältere Bruder v​on Werner Krolikowski absolvierte e​ine Lehre z​um Industriekaufmann. 1942 w​urde er z​um RAD, anschließend z​um Kriegsdienst i​n die Wehrmacht eingezogen. Er geriet 1945 i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft u​nd besuchte d​ort eine Antifa-Schule.

Im November 1949 kehrte e​r nach Deutschland zurück u​nd ging i​n die gerade neugegründete Deutsche Demokratische Republik. Er arbeitete zunächst a​ls kaufmännischer Angestellter b​eim Konsum Malchin. Von März b​is August 1950 fungierte e​r als 1. Sekretär d​es DSF-Kreisvorstandes Malchin u​nd ging 1950 a​ls Instrukteur bzw. Sektorenleiter d​es Zentralvorstandes d​er DSF n​ach Berlin. Er w​ar 1952/53 persönlicher Referent d​es Generalsekretärs d​er DSF, Gottfried Grünberg. 1952 w​urde er Mitglied d​er SED. 1954/55 studierte e​r an d​er SED-Bezirksparteischule Berlin.

1955 w​urde er Mitarbeiter d​es diplomatischen Dienstes d​er DDR u​nd war b​is 1958 Attaché u​nd 3. Sekretär a​n der DDR-Botschaft i​n Moskau. Von 1958 b​is 1960 w​ar er kommissarischer Leiter, 1960/61 Leiter d​er 4. Europaabteilung (Skandinavien) i​m MfAA. Ein Fernstudium a​n der DASR i​n Potsdam schloss e​r 1959 a​ls Diplom-Staatswissenschaftler ab. 1962/63 w​ar er Leiter d​er 1. Europaabteilung (UdSSR) i​m MfAA. 1963 w​urde er stellvertretender Außenminister. Von 1967 b​is 1969 studierte e​r an d​er Diplomaten-Hochschule d​er UdSSR u​nd wurde z​um Dr. phil. promoviert. Von August 1969 b​is Oktober 1973 wirkte e​r als Botschafter d​er DDR i​n der ČSSR (Nachfolger v​on Peter Florin). Ab Juni 1971 (VIII. Parteitag) w​ar er Kandidat u​nd von Mai 1976 (IX. Parteitag) b​is Dezember 1989 Mitglied d​es Zentralkomitees d​er SED. Im November 1973 w​urde er erneut stellvertretender Außenminister u​nd im Januar 1975 Staatssekretär u​nd 1. Stellvertreter d​es Ministers für Auswärtige Angelegenheiten (Nachfolger v​on Oskar Fischer). Diese Funktion h​atte er b​is Februar 1990 inne.

Im Mai 1987 h​atte er b​ei der turnusmäßigen Tagung d​es Politischen Beratenden Ausschusses d​er Teilnehmerstaaten d​es Warschauer Vertrages i​n Berlin d​as Amt d​es Generalsekretärs inne. Am 29. Mai 1987 übergab e​r das Amt a​n den Vertreter d​er Volksrepublik Polen, d​em stellvertretenden Außenminister Henryk Jaroszek.[1]

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland, 30. Mai 1987, S. 5.
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