Herbert Conert
Herbert Conert (* 8. September 1886 in Magdeburg; † 7. Juni 1946 in Dresden) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Baubeamter, von 1945 bis 1946 wirkte er als Stadtbaurat in Dresden.
Leben
1911 wurde Conert mit der Dissertation Die sächsischen Terraingesellschaften und ihr Einfluß auf die Stadterweiterung an der Technischen Hochschule Dresden zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.) promoviert. Er nahm als Leutnant der Reserve am Ersten Weltkrieg teil, wobei er bereits im Oktober 1914 verwundet wurde und in französische Kriegsgefangenschaft kam.
Wirken
Ab 1922 leitete Conert das Dresdner Baupolizeiamt, im Jahr 1932 wurde er Leiter des Stadterweiterungsamtes. Als ausführender Architekt leitete er gemeinsam mit Karl Paul Andrae von 1933 bis 1936 die von Paul Wolf geplante Neugestaltung des Dresdner Königsufers – Conert war zwischenzeitlich Mitglied der NSDAP geworden – unter nationalsozialistischen Vorzeichen. 1936 übernahm Conert die Leitung des Stadtplanungsamts der Stadt Dresden.
Von 1945 bis zu seinem Tod war Conert Dresdner Stadtbaudirektor und hatte damit die Leitung der Bauverwaltung unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg inne. Er erarbeitete in dieser Zeit den Großen Dresdner Aufbauplan, die erste städtebauliche Konzeption zum Wiederaufbau des stark zerstörten Dresdens. Conerts Ziel war eine Vermittlung zwischen Tradition und Moderne beim Wiederaufbau der Stadt Dresden. Nach Kriegsende war Conert außerdem Mitbegründer der CDU in Dresden und Sachsen.
Conerts Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof in Dresden. Nach Herbert Conert ist in Dresden seit 1993 der Conertplatz benannt.
Schriften
- Die sächsischen Terraingesellschaften und ihr Einfluß auf die Stadterweiterung. Leipzig 1911.
- Gedanken über den Wiederaufbau Dresdens. Dresden 1947.