Helmut Peschina

Helmut Peschina (* 7. Jänner 1943 i​n Klosterneuburg) i​st ein österreichischer Schriftsteller.[1]

Leben und Wirken

Helmut Peschina w​uchs in Klosterneuburg auf, w​o er d​as Realgymnasium besuchte u​nd 1961 d​ie Matura ablegte. In Wien studierte e​r Latein, Germanistik u​nd Theaterwissenschaft u​nd war außerdem Hörer a​n der Filmakademie Wien. Heute l​ebt er i​n Wien u​nd Pulkau.

Seine Theaterstücke wurden bisher i​ns Amerikanische, Bulgarische, Flämische, Italienische, Polnische, Rumänische, Schwedische, Slowenische u​nd Ungarische übersetzt.

Der Vorlass b​is 2000 v​on Helmut Peschina w​urde von d​er Wienbibliothek i​m Rathaus erworben.

Peschina i​st Mitglied d​er IG-Autoren, d​er Grazer Autorenversammlung u​nd des Vereins Podium.[2] Von 1981 b​is 1991 w​ar er a​uch Co-Redakteur d​er Literaturzeitschrift Podium.

Helmut Peschina i​st der Nachlassverwalter d​es Schriftstellers Alois Vogel († 2005).

Preise und Anerkennungen

  • 2. Preis beim Dramenwettbewerb der Literaturzeitschrift das pult 1972
  • Hörspielpreis des ORF-Landesstudios Niederösterreich und der Literaturzeitschrift das pult 1974
  • Förderungspreis des Landes Niederösterreich 1978
  • Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst 1979
  • Förderungspreis der Stadt Wien 1982
  • Kogge-Förderpreis der Stadt Minden 1991
  • Kulturpreis der Stadt Klosterneuburg 2001
  • Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur 2008
  • Hörspielpreis des ORF für die Hörspielfassung von Elias Canettis Roman "Die Blendung", 2002
  • Hörspielpreis des ORF für die Hörspielfassung von Hans Leberts Roman "Die Wolfshaut", 2005
  • Hörspielpreis des ORF für die Hörspielfassung von Heimito von Doderers Roman "Die Strudlhofstiege", 2007
  • Hörspielpreis des ORF für die Hörspielfassung von Joseph Roths Erzählung "Die Geschichte von der 1002. Nacht", 2008
  • Hörspielpreis des ORF für die Hörspielfassung von Euripides' "Medea", 2016[3]

Werke (Auswahl)

Theaterstücke

  • Arbeitsverhältnis, Tribüne, Wien 1973
  • Blätter, Stadttheater St.Pölten 1975
  • Ich doch nicht, Landestheater Tübingen 1982
  • Palmehaus, Volkstheater-Studio Wien 1984
  • Du wirst schon sehen, Volkstheater-Studio, Wien 1984
  • Stehbeisl, Studiobühne, Villach 1985
  • Don & Jacques, Schlossspiele, Kobersdorf 1987
  • Verschütt, Kellertheater, Linz 1988
  • Münchhausen, Theater der Jugend, Wien 1989
  • Bos zu Videla (Du wirst schon sehen), Teatro stabile sloveno, Trieste 1993
  • Wir sitzen alle im gleichen Zug, Erich-Kästner-Collage, VT-Außenbezirke, Wien 1993
  • Joseph-Roth-Abend, Th.m.b.H., Wien 1994
  • Straigt as a Corkscrew (Ich doch nicht), Bing Theatre, Los Angeles 1995
  • Das Nasenhaar, Literaturhaus, Frankfurt / Main 1995
  • Der Graf von Monte Cristo; Tourneetheater Medicus, Diepholz 2000
  • Kein Land des Lächelns, Musikalische Revue über Fritz Löhner-Beda, Zürich 2002
  • Schachnovelle, nach Stefan Zweig, Reichenau 2004
  • Radetzkymarsch, nach Joseph Roth, Reichenau 2005
  • Die Stadt ohne Juden, nach Hugo Bettauer, Volkstheater Wien im BellariaKino, Wien 2006
  • Die Ortliebschen Frauen, nach Franz Nabl, Landestheater Niederösterreich 2009
  • Der Spieler, nach F. M. Dostojewskij, Landestheater NÖ 2011[4]
  • Die gelbe Straße, nach Veza Canetti für das kabinetttheater, Wien 2014[5]
  • Bouvard und Pecuchet, nach Gustave Flaubert für das SOGAR-Theater, Zürich 2014
  • Das Phantom des Alexander Wolf, nach dem Roman von Gaito Gasdanow, SOGAR-Theater, Zürich 2015[6]

Hörspiele

  • Arbeitsverhältnis, 1973 ORF
  • Fasselrutschen, 1974 ORF
  • Weil sie einmal schreiben, dass sie kommen... , 1975 ORF
  • Palmenhaus, 1975 ORF / 1978 HR
  • Achter mit Steuermann, 1976 ORF
  • Sonderangebote, 1978 HR / 1978 Studio Bern
  • Du wirst schon sehen, 1979 ORF
  • Die Enttäuschung, 1982 HR
  • Ich doch nicht, 1982 SR / 1983 Studio Basel
  • Verschütt, 1987 ORF
  • Don & Jaques, 1987 ORF
  • Glückel von Hameln, 1989 WDR
  • Guten Tag und Hallo, 1991 ORF / RIAS Berlin
  • Fasching und Vogelsang, 1993 DS-Kultur / ORF
  • Gemeinsames Etwas, DRS / 1997 ORF
  • Der letzte Stadtschreiber (gemeinsam mit Edwin Ortmann) 2000 Deutschlandradio / NDR
  • Der Wassermann, nach dem Hörspielfragment von Marlen Haushofer, 2000 ORF / NDR[7]
  • Treibholz, 2016 Wurfsendung Dtdl.Radio
  • Drinnen, bei mir, bin ich sehr traurig, Joseph Roth, 2019 ORF[8]

Hörspiel-Bearbeitungen (Auswahl)

"Antigone", n​ach Sophokles, 2020 ORF

Publikationen (Tonträger)

  • Hotel Savoy, Hörverlag, München 1997
  • Der Graf von Monte Cristo, Hörverlag, München 1997
  • Hiob, Hörverlag, München 1999
  • Die Schule der Diktatoren, Deutsche Grammophon, Hamburg 1999
  • Zorro, Hörverlag, München 2000
  • Bel Ami, Hörverlag, München 2001
  • Die Blendung, Hörverlag, München 2003
  • Zwanzigtausend Meilen unter den Meeren, Hörverlag, München 2003
  • Oblomow, Audio Verlag, Berlin 2003
  • Rot und Schwarz, Hörverlag, München 2005
  • Der Fall Deruga, Deutschlandradio Kultur, Berlin 2005
  • Reise um die Erde in achtzig Tagen, Hörverlag, München 2005
  • Hunkeler macht Sachen, Christoph Merian Verlag, Basel 2006
  • Die Strudlhofstiege, Hörverlag, München 2008
  • Leben und Schicksal, Hörverlag München 2009
  • Fast ein bisschen Frühling, Hörverlag, München 2011
  • Söhne und Liebhaber, Hörverlag, München 2013
  • Die Kapuzinergruft, speaklow, Berlin 2013
  • Später Ruhm, speaklow, Berlin 2017[12]
  • Honoré de Balzac. Die große Hörspieledition, Hörverlag München 2019

Publikationen (Buch)

  • Palmenhaus, 4 Hörspiele, edition roetzer, Eisenstadt 1981
  • Du wirst schon sehen, Hörspieledition, Verlag Grasl, Baden 1982
  • Hanna, reihe souffleurkasten, Wien 1984
  • Rosa & Resi, 5 Stücke, Literaturedition Niederösterreich, St.Pölten 1997
  • Zeilenbrüche, Verlag Deuticke, Wien 2000
  • Kein Land des Lächelns, über Fritz Löhner-Beda, gemeinsam mit Barbara Denscher, Salzburg 2002[13]
  • Schlagschatten, Drehbuch nach dem Roman von Alois Vogel, gemeinsam mit Alois Vogel, Dunedin, New Zealand 2007

Herausgeberschaften

  • Alois Vogel: Zeitmäander – Ausgewählte Gedichte 1964 – 1997, Deuticke, Wien 1998
  • Kaffehausfrühling – Joseph-Roth-Lesebuch, KiWi, Köln 2001, (Übersetzung: Il Caffè dell'Undicesima Musa, Biblioteca Adelphi 473, Milano 2005)
  • Die Filiale der Hölle auf Erden, Joseph Roth – Schriften aus der Emigration, KiWi 2003 (Übersetzung: La filial del infierno en la Tierra, El Acantilado 98, Barcelona 2004)
  • Joseph Roth: Sehnsucht nach Paris, Heimweh nach Prag. Ein Leben in Selbstzeugnissen, Köln 2006
  • Verlust und Erinnerung, eine Anthologie, gemeinsam mit Christoph Lingg, Wien 2009
  • Hör! Spiel, Stimmen aus dem Studio, in "Maske und Kothurn", 58. Jahrgang 2012, Heft 3, Internationale Beiträge zur Theater- und Medienwissenschaft, Böhlau Wien, 2013[14]
  • Joseph Roth: Drei Sensationen und zwei Katastrophen. Feuilletons zur Welt des Kinos, gemeinsam mit Rainer-Joachim Siegel, Wallstein 2014[15]

Einzelnachweise

  1. Hansa Literaturverlag: Helmut Peschina. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  2. podium Literatur.at Mitglieder, abgerufen am 6. Juni 2019
  3. Ö1: „Hörspiel des Jahres 2016“ ist „Medea“ nach Euripides – „Hörspiel-Kritikerpreis“ für Manfred Schild. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  4. Der Spieler: Fjodor Dostojewski. Rez.: Ernst Punz | LitGes. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  5. ttrenkler: Das Café Planet im Mikrokosmos der Leopoldstadt. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  6. Das Phantom des Alexander Wolf - Portal Zürich Affoltern. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  7. ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  8. oe1.orf.at: "DRINNEN, BEI MIR, BIN ICH SEHR TRAURIG. JOSEPH ROTH". Abgerufen am 3. Juni 2019.
  9. oe1.orf.at: Später Ruhm. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  10. oe1.orf.at: Eine Wiener Romanze. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  11. oe1.orf.at: Medea. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  12. speak-low – Verlag und Medienproduktion - Arthur Schnitzler Später Ruhm. Abgerufen am 3. Juni 2019 (deutsch).
  13. Kein Land des Lächelns. Fritz Löhner Beda 1883-1942. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  14. Maske und Kothurn 2012 Jg. 58, Heft 3: HÖR ! SPIEL. Stimmen aus dem Studio. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  15. Von Jens Priwitzer: Das Kino als Erziehungsanstalt - Jospeh Roths Feuilletons zum Film sind vor allem eines: eine Hymne auf die Kunst des Dokumentarfilms : literaturkritik.de. Abgerufen am 3. Juni 2019 (deutsch).
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