Hellmuth Friedrich von Hobe

Hellmuth Friedrich v​on Hobe (* 15. August 1776 i​n Goldebee; † 5. Juni 1843 i​n Parchim) w​ar ein deutscher Instanzrichter.

Leben

Hellmuth Friedrich von Hobe w​ar ein jüngerer Sohn d​es Gutsbesitzers Joachim Friedrich v​on Hobe († 1784) u​nd dessen Frau Friederike, geb. v​on Hopfgarten († 1776), d​ie infolge seiner Geburt i​m Kindbett starb.

Er w​urde zunächst v​on seiner Stiefmutter, e​iner geb. von Rumohr, aufgezogen u​nd genoss d​ann eine Pagenerziehung a​m Braunschweiger Hof. Aus diesem Grunde besuchte e​r als höhere Schule d​as Collegium Carolinum i​n Braunschweig. Ab Herbst 1794 studierte e​r Rechtswissenschaften a​n der Universität Rostock[1], d​er Universität Jena u​nd ab 1797 i​n Erlangen[2]; u​m die Jahrhundertwende kehrte e​r nach Rostock zurück, u​m sein Studium z​u beenden. In Rostock w​urde er bereits 1794 Mitglied e​ines Kränzchens v​on Vandalen u​nd Mitglied d​es Studentenordens d​er Constantisten,[3] d​er in Rostock zumindest b​is 1832 a​ls Loge fortbestand.[4] Nach d​em Studium w​urde er 1799 Auditor d​er Herzoglichen Justizkanzlei Rostock u​nd 1801 Kanzleirat. Er w​urde 1806 z​um wirklichen Justizrat ernannt. Nach d​em Austritt Mecklenburgs a​us dem Rheinbund 1813 z​og er m​it jüngeren studentischen Freiwilligen gemeinsam m​it einem frisch gebildeten Korps freiwilliger Jäger i​n die Befreiungskriege.[5] Am 1. Oktober 1818 w​urde von Hobe, nominiert v​on Mecklenburg-Strelitz, Vizepräsident d​es neu errichteten gemeinsamen Großherzoglich Mecklenburgischen Oberappellationsgerichts i​n Parchim u​nter dem Präsidenten Christian v​on Nettelbladt. Er b​lieb 1840 b​eim Umzug d​es Oberappellationsgerichts n​ach Rostock[6] i​n Parchim u​nd verbrachte d​ort seinen bereits 1837 angetretenen Ruhestand.

Hellmuth Friedrich v​on Hobe w​ar nicht verheiratet. In seiner gesamten Zeit i​n Parchim l​ebte er i​n einer kleinen 3-Zimmer-Wohnung i​m Offizialhaus d​es Präpositus Carl Daniel Hermes (1767–1847), dessen e​rste Ehefrau wenige Tage n​ach von Hobe verstarb u​nd neben i​hm auf d​em Friedhof beigesetzt wurde. Zeit seines Lebens förderte e​r aus eigenen Geldmitteln freigiebig bedürftige Konfirmanden jährlich a​m Palmsonntag u​nd gewährte Schülern u​nd Studenten Studienbeihilfen u​nd Stipendien.

Mitgliedschaften

Literatur

  • Friedrich Brüssow: Nekrolog Hellmuth Friedrich von Hobe. In: Freimüthiges Abendblatt, Schwerin, Sandmeyer, ZDB-ID 13272x Band 26 (1844) 1336, Beilage, Spalte 668/669
  • Wilhelm Ludwig Icke: Neueste Geschichte der mecklenburg-schwer. Vorderstadt Parchim vom Jahr 1801 bis 1852, Zimmermann, Parchim 1853, S. 215
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4284.

Einzelnachweise

  1. Eintrag 1794 im Rostocker Matrikelportal
  2. Immatrikulation Erlangen am 21. Oktober 1797, vgl. Personalstand der Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen in ihrem ersten Jahrhundert, Universität Erlangen, Kunstmann, 1843, S. 143, Nr. 115
  3. Walter Richter: Die vandalische Verbindung zu Rostock 1750–1824. In: Einst und Jetzt, Bd. 21 (1976), S. 15–55, hier S. 36; Hans Peter Hümmer: Die Stammbücher der Erlanger Westfalen Davidis [1796–1799]. Einst und Jetzt, Bd. 46 (2001), S. 99–152, hier S. 117
  4. Walter Richter: Der Constantistenorden im Wandel des Zeitgeistes. In: Einst und Jetzt, Bd. 24 (1979), S. 116–165, hier S. 133
  5. Kösener Korpslisten 1910, 185/21, führen ihn als 21. Mitglied der 1808 gestifteten Landsmannschaft Vandalia in Rostock. Vom Lebensalter her und nach seiner Vita war er zu diesem Zeitpunkt schon im Beruf; aber wie sein Kriegseinsatz als Freiwilliger und sein späteres mäzenatisches Verhalten zeigen, der akademischen Jugend zugewandt.
  6. Aus dem Gericht ging im Rahmen der Reichsjustizgesetze das Oberlandesgericht Rostock hervor.
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