Helge Sasse
Helge Sasse (* 16. August 1956 in Köln)[1] ist ein deutscher Filmproduzent und Jurist. Von 2006 bis 2014 war er Vorstandsvorsitzender der Senator Entertainment AG.
Leben
Sasse begann 1975 ein Studium der Rechts- und Politikwissenschaft an den Universitäten München, Genf und Paris und arbeitete anschließend zwischen 1979 und 1990 als freier Journalist, Radiomoderator[2] und freier TV Redakteur, vorwiegend im Bereich Musik und Show, für eine Reihe von ARD-Sendern, unter anderem für den Bayerischen Rundfunk, Südwestrundfunk, den Norddeutschen Rundfunk und SFB oder privaten Rundfunksendern wie etwa Tele 5 und Pro7. Als Fernsehproduzent und Mitgründer von VIVA TV und MM&E war er Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglied in einigen Medienunternehmen. Als Rechtsanwalt (seit 1989) gründete er 1991 in München eine eigene Kanzlei, in der er bis 2005 tätig war. Anfang des Jahres 2006 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der „Senator Entertainment AG“, ab April Vorstandsvorsitzender und vom 17. Dezember 2008 bis 28. Februar 2013 der alleinige Vorstand dieses Unternehmens.[3] Unter seiner Führung brachte der Senator Film Verleih Erfolgsfilme wie Der Vorleser, The Kings Speech oder A Single Man und 2012 den Blockbuster Ziemlich Beste Freunde in die deutschen Kinos.
Zum 20. Juni 2014 legte Helge Sasse nach acht Jahren sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Senator Entertainment AG nieder. Unter Sasses Führung engagierte sich die Senator Film, neben dem Kerngeschäft Produktion und Verleih von deutschen und internationalen Kinofilmen, auch in den Bereichen TV-Produktion, Musik und im DVD-Vertrieb. Als Grund für seinen Rücktritt gelten riskante Aufkäufe von internationalen Werken wie u. a. Silver Linings Playbook, Side Effects und The Master, die die an sie gestellten Erwartungen an der deutschen Kinokasse nicht erfüllten. 2013 kam es zu einem Verlust von 27,4 Mio. EUR bei Senator, wodurch die britische Investmentgruppe und Eigentümerin Sapinda Umstrukturierungsmaßnahmen bei Senator veranlasste.[4]
Als Produzent und Koproduzent ist er beispielsweise verantwortlich für Filme wie Goethe!, Der Koch sowie Die geliebten Schwestern, Mr. Morgans letzte Liebe und A Most Wanted Man (2014).
Mit seinem Weggang von Senator Film ließ sich Sasse wieder in München als Teil der Rechtsanwälte Sasse & Partner, seit 2016 SBL Sasse, Bachelin & Lichtenhahn (Berlin, München) nieder und gründete als Produzent mit der Tempest Film Produktion und Verleih sein eigenes Filmproduktionsunternehmen.
Filmografie (Auswahl)
- Als Produzent
- 2010: Goethe! (Nominiert für Lola Award)
- 2011: Der ganz große Traum
- 2013: Mr. Morgans letzte Liebe
- 2013: Der Koch
- 2013: Im weißen Rössl – Wehe Du singst!
- 2014: Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft
- 2014: Miss Sixty
- 2016: Lou Andreas-Salomé
- 2016: THE SCORPIONS - Forever And A Day
- Als Koproduzent
- 2010: Geliebtes Leben
- 2011: Wer wenn nicht wir (Lola Award in Bronze)
- 2012: Was weg is, is weg
- 2012: Das Leben ist nichts für Feiglinge
- 2013: Choral des Todes (La Marque des anges)
- 2013: Mein Weg nach Olympia (Dokumentarfilm)
- 2013: Westen
- 2013: 00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse
- 2013: A Most Wanted Man
- 2014: Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
- 2014: Die geliebten Schwestern
- 2014: Dr. Proktors Pupspulver
- 2014: Dessau Dancers
Weblinks
- Helge Sasse in der Internet Movie Database (englisch)
- Voll und Ganz und Mittendrin – Helge Sasse. (PDF) auf ffkb.at, S. 18/19 (Kurzbiografie und Filmografie)
Einzelnachweise
- Helge Sasse. Mitmischer bei Rechtsanwälte Sasse & Rossbach. In: MusikWoche. Das Nachrichtenmagazin für die Musikbranche. Nr. 34/1999, 23. August 1999, Music Profile, S. 98.
- Bericht von 1983: Zwischen Rock und Paragraphen (PDF; 382 kB) auf b3-history.de; abgerufen am 20. Februar 2014.
- Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB. (PDF) Senator Entertainment AG, abgerufen am 1. Februar 2016.
- hollywoodreporter.com vom 23. Mai 2014: Helge Sasse Resigns as CEO of Germany’s Senator.