Heinz Baumann
Heinz Baumann (* 12. Februar 1928 in Oldenburg) ist ein deutscher Schauspieler. Einem breiteren Publikum wurde er durch seine Rollen in Serien wie SOKO 5113, Ich heirate eine Familie und Adelheid und ihre Mörder bekannt.
Leben und Karriere
Baumann war zu Beginn seiner Schauspielerkarriere vor allem auf der Theaterbühne tätig. Einem breiten Publikum wurde er 1960 durch seine Rolle des Martin Hartog in der Filmkomödie Das Spukschloß im Spessart an der Seite von Liselotte Pulver bekannt. Weitere Film- und Fernsehproduktionen machten ihn schnell zu einer festen Größe in der Medienlandschaft. Man sah ihn in Simmel-Filmen wie Und Jimmy ging zum Regenbogen (1971), Alle Menschen werden Brüder (1973) und Die Antwort kennt nur der Wind (1974), weitere Leinwandauftritte hatte er in Peter Zadeks Ich bin ein Elefant, Madame (1969), Günter Gräwerts Der Gärtner von Toulouse (1982) und Peter Wecks Diebinnen (1996). Zwischen 1955 und 1971 war er auch mehrfach als Synchronsprecher beschäftigt.
Im Fernsehen spielte er außer in mehreren Tatort-Produktionen auch in der 2. Staffel der Karl-May-Fernsehserie Kara Ben Nemsi Effendi (1975) mit und verkörperte die Hauptrolle in der sechsteiligen Krimiserie Lobster (ARD, 1976) von Hans W. Geißendörfer. 1976 spielte er die Rolle des hessischen Obersten Rall in dem dreiteiligen Fernsehspiel von Fritz Umgelter Der Winter, der ein Sommer war nach dem gleichnamigen Roman von Sandra Paretti. Eine wichtige Fernsehrolle übernahm er 1993 in dem Doku-Drama Wehner – die unerzählte Geschichte von Heinrich Breloer, in der er den alten Herbert Wehner verkörperte. In der Fernsehserie "Derrick" hatte er in der Folge "Eine Art Mord" einen Gastauftritt als dubioser Hausbesitzer.
Baumanns Bekanntheitsgrad wuchs weiter durch die Fernsehserie SOKO 5113, in der er zwischen 1987 und 1997 den Hauptkommissar Jürgen Sudmann spielte. Nach seinem dortigen Ausscheiden ermittelte Sudmann als Privatdetektiv in dem Ableger Solo für Sudmann weiter. Im Jahr 2008 hatte er im 90-minütigen Special anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von SOKO 5113 (Die Akte Göttmann) einen weiteren Gastauftritt.
Den größten Erfolg brachte ihm die komödiantische Krimiserie Adelheid und ihre Mörder, die von 1992 bis 2006 produziert wurde. Hier trat er als Hauptkommissar Ewald Strobel neben Evelyn Hamann, Tilo Prückner und Gisela May auf. Seinen letzten Auftritt vor der Kamera hatte er 2013 in dem Fernsehfilm Just Married – Hochzeiten zwei.
Persönliches
Heinz Baumann war 40 Jahre lang bis zu deren Tod im Jahr 2003 mit der Schauspielerin Gardy Brombacher verheiratet. Er hat eine Tochter, Judith Richter, aus einer Beziehung mit Beatrice Richter. Baumann lebt mit seiner Lebensgefährtin in München-Schwabing.[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1954: Schloß Hubertus
- 1960: Das Spukschloß im Spessart
- 1962: Becket oder Die Ehre Gottes (Fernsehfilm)
- 1963: Penthesilea (Fernsehfilm)
- 1965: Der arme Mann Luther (Fernsehfilm)
- 1966: Stella (Fernsehfilm)
- 1966: Jeanne oder Die Lerche (Fernsehfilm)
- 1966: Irrungen, Wirrungen (Fernsehfilm)
- 1967: Moral (Fernsehfilm)
- 1967: In Lemgo 89 (Fernsehfilm)
- 1968: Bahnwärter Thiel (Fernsehfilm)
- 1969: Lauf doch nicht splitternackt herum (Fernsehfilm)
- 1969: Fragestunde (Fernsehfilm)
- 1969: Ich bin ein Elefant, Madame
- 1969: Der Rückfall (Fernsehfilm)
- 1969: Die Verschwörung (Fernsehfilm)
- 1969: Die Perle – Aus dem Tagebuch einer Hausgehilfin (Fernsehserie)
- 1971: Die Messe der erfüllten Wünsche (Fernsehfilm)
- 1971: Und Jimmy ging zum Regenbogen
- 1971: Willy und Lilly (Fernsehfilm)
- 1971: Der Kommissar – Der Tod des Herrn Kurusch (Fernsehserie)
- 1971: Letzte Mahnung (Fernsehfilm)
- 1972: Blüten der Gesellschaft (Fernsehfilm)
- 1973: Alle Menschen werden Brüder
- 1973: Eine egoistische Liebe (Fernsehfilm)
- 1974: Die Antwort kennt nur der Wind
- 1974: Tatort – Zweikampf (Fernsehreihe)
- 1974: Sonderdezernat K1 – Friedhofsballade (Fernsehserie)
- 1975: Kara Ben Nemsi Effendi (Fernseh-Fünfteiler)
- 1975: Polly oder Die Bataille am Bluewater Creek (Fernsehfilm)
- 1975: Der Biberpelz (Fernsehfilm)
- 1976: Der Winter, der ein Sommer war (Fernsehfilm)
- 1976: Lobster (Fernsehserie, sechs Folgen)
- 1978: Kleine Geschichten mit großen Tieren (Fernsehfilm)
- 1978: Der Geist der Mirabelle (Fernsehfilm)
- 1978: St. Pauli-Landungsbrücken – Der Runner (Fernsehserie)
- 1978: Der Alte: Marholms Erben (Fernsehserie)
- 1978–1993: SOKO 5113 (Fernsehserie)
- 1979: Achtung Kunstdiebe (Fernsehserie)
- 1980: Tatort – Schußfahrt
- 1981: Im Schlaraffenland (Fernsehfilm)
- 1981: Der Alte: Der Gärtner (Fernsehserie)
- 1982: Der Gärtner von Toulouse
- 1983: Treffpunkt im Unendlichen (Fernsehfilm)
- 1983–1986: Ich heirate eine Familie (Fernsehserie)
- 1984: Der Snob (Fernsehfilm)
- 1985: Ich, Christian Hahn (Fernsehserie)
- 1987: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 25, Episode: "Die Macht des Gebetes")
- 1987: Reichshauptstadt – privat (Fernsehfilm)
- 1988: Derrick: Eine Art Mord (Fernsehserie)
- 1989: Der Spatzenmörder (Fernsehfilm)
- 1990: Ich will leben (Fernsehfilm)
- 1992: Die Unschuldsengel (Fernsehfilm)
- 1992: Tatort – Unversöhnlich
- 1993–2007: Adelheid und ihre Mörder (Fernsehserie)
- 1993: Die Elefantenbraut (Fernsehfilm)
- 1993: Wehner – die unerzählte Geschichte (Fernsehfilm)
- 1996: Diebinnen
- 1997: Solo für Sudmann (Fernsehserie)
- 2003: Das Traumschiff – Südsee
- 2004: Vater werden ist nicht schwer (Fernsehfilm)
- 2005: Pfarrer Braun – Bruder Mord (Fernsehserie)
- 2006: Bettis Bescherung (Fernsehfilm)
- 2007: Späte Aussicht (Fernsehfilm)
- 2008: SOKO 5113 – Die Akte Göttmann
- 2012: Die letzte Fahrt (Fernsehfilm)
- 2013: Just Married – Hochzeiten zwei (Fernsehfilm)
Hörspiele
- 1964: Carl Sternheim: Der Snob – Regie: Rudolf Noelte (BR)
- 1970: Helmut Heißenbüttel: Zwei oder drei Porträts – Regie: Heinz Hostnig (BR/NDR/SR)
Auszeichnungen
- 1976: Hersfeld-Preis[2]
- 2002: Bayerischer Fernsehpreis für Adelheid und ihre Mörder
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 38.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 43.
Weblinks
- Heinz Baumann in der Internet Movie Database (englisch)
- Heinz Baumann bei filmportal.de
Einzelnachweise
- Was wurde aus Heinz Baumann aus „Adelheid und ihre Mörder“? Promipool.de, vom 6. November 2017, abgerufen am 27. November 2018.
- Heinz Baumann in: Hersfeld-Preis