Heinrich Zili

Heinrich Zili (auch Heinrich Zyli) (* 1434 i​n St. Gallen; † n​ach 1500 ebenda) w​ar ein Bürgermeister v​on St. Gallen (Schweiz).

Leben

Heinrich Zili w​urde als Sohn d​es Tuchhändlers gleichen Namens Heinrich Zili geboren. Seine Geschwister waren[1]:

  • Jacob Zili (* 1436 in St. Gallen; † unbekannt);
  • Verena Zili;
  • Magdalena Zili, verheiratet mit Hugo von Watt;
  • Franziscus Zili (* 1439 in St. Gallen; † 28. Oktober 1520 ebenda), Leinwandkaufmann und verheiratet mit Barbara Endgasser (* 1441 in St. Gallen; † 1509 ebenda), Tochter von Konrad Endgasser (1415–1496), sein Sohn Jakob Zili wurde später ein vermögender Leinwandhändler und Politiker in St. Gallen;
  • Hans Zili.

Er gehörte a​ls Tuchhändler d​er Schneiderzunft a​n und w​urde 1473 Elfer u​nd später Zunftmeister[2]. 1475 w​urde er Vogt v​on Steinach, u​nd von 1478 b​is 1481 w​ar er Vogt v​on Sax-Forstegg.

Er w​ar 1467 Fischschauer (Überwachungsorgan u​nd Qualitätskontrolle) u​nd wurde i​n den Kleinen Rat gewählt. 1485 u​nd 1488 w​ar er Amtsbürgermeister i​n St. Gallen.

Als einflussreicher Förderer d​er Politik Ulrich Varnbülers führte e​r die St. Galler a​m 28. Juli 1489 b​eim Rorschacher Klosterbruch u​nd verteidigte d​ie Stadt i​m St. Gallerkrieg 1490 a​ls Feldhauptmann. Wegen seiner Sympathien für d​en Schwäbischen Bund u​nd seiner antieidgenössischen Haltung verlor e​r seine einflussreiche Stellung, b​lieb aber weiterhin Mitglied d​es Kleinen Rates.

Heinrich Zili w​ar mehrfach verheiratet, hierbei i​st nur d​er Name seiner zweiten Ehefrau, Barbara Grübel, bekannt. Seine Tochter w​ar Katharina Zili.

Er h​atte auch n​och einen unehelichen Sohn[3]:

  • Dominik Zili (* vor 1500; † 17. August 1542), wurde 1521 Schulmeister in St. Gallen; führte Johannes Kesslers Lesinen[4] weiter, die diesem verboten worden waren, predigte als erster evangelischer Laie in der Kirche St. Laurenzen und war bis zu seinem Tode Pfarrer dort. Am 7. März 1529 hielt er vor 3000 – 4000 Zuhörern die erste reformierte Predigt im Münster (in der Klosterkirche).

Literatur

  • August Naef: Chronik oder Denkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft St. Gallen. Mit Inbegriff der damit in Verbindung stehenden Appenzellischen Begebenheiten. Von der ältesten bis auf die neuere Zeit. Friedrich Schulthess, Zürich, Scheitlin, St. Gallen 1867, S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Claudia Sutter: Die Frauen der Oberschicht im Kloster. (PDF; 750 kB) In: Im Grünen Ring. Nr. 3. Stadtarchiv St. Gallen, 2016, S. 6 f., abgerufen am 25. Dezember 2018.
  2. Zunft-Verfassung der Stadt St. Gallen. Abgerufen am 25. Dezember 2018.
  3. Alfred Ehrensperger: Der Gottesdienst in der Stadt St. Gallen, im Kloster und in den fürstäbtischen Gebieten vor, während und nach der Reformation. Theologischer Verlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-290-17628-0, S. 233 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. Dezember 2018]).
  4. Johannes Kesslers «Lesinen». 500 Jahre Reformation. In: St. Gallen. 500 Jahre Reformation. Abgerufen am 25. Dezember 2018.
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