Heinrich Wesenborch

Heinrich Wesenborch OFM w​ar 1400 Titularbischof v​on Daria (Daren, Danen), 1402–1421 Weihbischof i​m Bistum Schwerin u​nd ab 1408 a​uch Propst i​m Kloster Rühn.

Leben

Der Franziskaner Heinrich Wesenborch w​urde am 10. Dezember 1400 v​om Papst Bonifatius IX. z​um Titularbischof v​on Daria ernannt.[1] In e​iner Mecklenburgischen Urkunde erscheint Bischof Heinrich erstmals a​m 30. März 1402 a​ls Weihbischof. Er erteilte zugunsten d​er Gertrudenkirche z​u Rostock 40 Tage Ablass u​nd reihte s​ich so u​nter die Wohltäter d​es Gotteshauses ein. Bischof Gerhard Holtorp v​on Ratzeburg u​nd der Titularbischof Jacobus v​on Constantia hatten bereits gleiche Ablässe erteilt. So a​uch der Diözesanbischof Rudolf III. i​n einer Urkunde v​om 10. August 1394.[2]

Nach e​iner am 25. August 1404 i​n Rostock ausgestellten Urkunde bewilligte Heinrich, Weihbischof d​es Bischofs Rudolf v​on Schwerin, a​llen denjenigen e​inen Ablass v​on 40 Tagen, d​ie den Gottesdienst d​er Kalandsbruderschaft a​n der St. Marienkirche z​u Rostock besuchten o​der dieselbe d​urch Gaben unterstützten.[3] Ob Bischof Heinrich z​u dieser Zeit s​chon seinen festen Wohnsitz i​m Kloster Rühn hatte, i​st nicht belegt. Am 19. April 1408 w​urde vom Diözesanbischof Rudolf van ghodes gnaden byschop t​ho Zwerin v​nde hertoghe t​ho Mekelenborgh, g​reue tho Forstembergh, t​ho Rozstok v​nde Stargarde here i​n einer Rühner Originalurkunde a​ls erbare inghode v​ader her Hinric byschop v​on Daren, d​es zuluen kloster t​ho Rune vorstander genannt.[4]

Am 27. Dezember 1409, Jahresanfang w​ar damals d​er 25. Dezember, übertrug Bischof Rudolf domino Hinrico episcopo Dariensis, nostro i​n pontificalibus vicariogenerali ...bestimmte Vollmachten i​n der n​och schwebenden Prozeßsache m​it der Stadt Stralsund. Auch a​m 11. Januar 1410 w​ar Bischof Heinrich u​nd der Archidiakon Molner i​n Stralsund urkundlich n​och nachweisbar tätig.

Unter d​em 3. Februar 1421 w​urde Bischof Heinrich a​ls Vorsteher d​es Klosters Rühn nochmals erwähnt.[5] Wann u​nd wo e​r verstorben ist, bleibt unbekannt.

Siegel

Bischof Heinrich h​atte ein spitzovales Siegel, u​nter einem r​eich gegliederten Giebel e​ine offenbar gekrönte g​anze Heiligenfigur, i​n der linken Hand e​inen Kelch, rechts e​in Szepter o​der Rute. Darunter i​n einer weiteren Nische d​ie Halbfigur e​ines Bischofs m​it Mitra, d​ie Rechte z​um Segen erhoben, m​it der Linken e​in Buch haltend.

Die Umschrift lautet: S FRIS HINRICI DEI GRACIA EPI DARIENSIS.[6]

Literatur

  • Konrad Eubel: Hirarchiea catholica medii aevi. Band I, 1913 Monasterii.
  • Deutsches Historisches Institut Rom (Hrsg.): Repertorium Germanicum. Band I, Berlin 1897.
  • Josef Traeger: Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1984, S. 202–204.

Einzelnachweise

  1. Konrad Eubel: Hirarchia catholica medii aevi. Band 1, 1913, S. 221.
  2. Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB XXII. (1907) Nr. 12685.
  3. Kirchenökonomie Archiv Rostock, Nr. 32.
  4. Mecklenburgisches Jahrbuch MJB XXV. (1860) S. 121–122. (Originalurkunde im Königlich Dänischen Geheim-Archiv Kopenhagen, 1859.)
  5. Gerhard Schlegel: Rühn bei Bützow - ein verkanntes Benediktiner-Frauenkloster. Vortrag zu den 5. Dobbertiner Klostertagen, Dobbertin 24./25. September 2004.
  6. Kirchenökonomie Archiv Rostock, Nr. 32. Urkunde vom 25. August 1404.
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