Heinrich Walther (Mediziner)

Heinrich Walther (* 12. April 1866 i​n Groß-Gerau; † 28. Juli 1950 i​n Gießen) w​ar ein deutscher Gynäkologe.

Leben

Heinrich Walther n​ahm nach abgelegtem Abitur e​in Studium d​er Medizin a​n der Justus-Liebig-Universität Gießen auf, d​as er 1890 m​it dem Erwerb d​es akademischen Grades e​ines Dr. med. abschloss. Im selben Jahr t​rat er e​ine Assistentenstelle b​ei Hermann Löhlein a​n der dortigen Universitäts-Frauenklinik an, a​b 1892 unternahm e​r wissenschaftliche Reisen, b​evor er s​ich als Frauenarzt i​n Darmstadt niederließ.

Nach seiner 1894 erfolgten Habilitation für Geburtshilfe u​nd Gynäkologie i​n Gießen unterrichtete e​r als Hebammenlehrer a​n der Frauenklinik. 1899 erhielt e​r als außerordentlicher Professor d​ie zweite Professur für Gynäkologie i​n Gießen, d​ie er b​is zu seiner Emeritierung 1933 innehatte.

Der 1912 z​um Medizinalrat ernannte Heinrich Walther, d​er sich insbesondere m​it der Reorganisation d​es Hebammenwesens befasste, w​ar Mitherausgeber d​er „Zeitschrift für d​as gesamte Hebammenwesen“ u​nd der „Allgemeinen Hebammenzeitung“.

Schriften

  • Zur Casuistik der Haematosalpinx, Dissertation, C. v. Münchow, 1890
  • Beiträge zur Kenntnis trichterförmig engen Beckens, Habilitationsschrift, Ludwigs-Universität zu Giessen, 1894
  • Grundzüge des Geburtsmechanismus bei regelwidrigen Kindslagen und das Verhalten der Hebamme in solchen Fällen, Ausgabe 2, Berlin, 1904
  • Leitfaden zur Pflege der Wöchnerinnen und Neugeborenen. Zum Gebrauche für Wochenpflege- und Hebammenschülerinnen, Ausgabe 7, J. F. Bergmann, 1920
  • Kurzer Leitfaden der praktischen Geburtshilfe: In Anlehnung an das Preussische Hebammenlehrbuch 1928 für Hebammen, Hebammenlehrer, Medizinalbeamte und Ärzte, Ausgabe 2, Staude, 1929

Literatur

  • Artikel "Walther, Heinrich" in: Julius Pagel – Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts; Berlin & Wien 1901 (online)
  • Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 10, Seite 324, K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München, 1996 ISBN 3-598-23163-6.
  • Dietrich von Engelhardt (Hrsg.): Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. Band 2: R – Z., Seite 665, Saur, München 2002, ISBN 3-598-11462-1.
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