Heinrich Unger
Heinrich Unger (* 7. Februar 1868 in Witten; † 16. April 1939 in Essen) war ein deutscher Buchhalter, Politiker (NSDAP) und SA-Führer.
Leben
Nach dem Besuch der Elementarschule und der Realschule verdiente Unger seinen Lebensunterhalt als Kaufmann. In diesem Beruf brachte er es bis zum Hauptbuchhalter der Firma Friedrich Krupp AG in Essen. Im Jahre 1927 wurde er mit nur 59 Jahren Rentner.[1]
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 amtierte Unger als stellvertretender Gauleiter im Gau Essen. Neben Hermann Göring und Adolf Hitler war Unger zudem einer der prominentesten Nationalsozialisten, die während der NS-Zeit die Ehrenbürgerschaft der Stadt Essen erhielten. Von November 1933 bis zu seinem Tod im April 1939 saß Unger außerdem als Abgeordneter im nationalsozialistischen Reichstag, in dem er den Wahlkreis 23 (Düsseldorf West) vertrat. Sein Mandat wurde anschließend von Karl Bubenzer fortgeführt.
In der Sturmabteilung (SA) bekleidete Unger als Brigadeführer den Rang eines Ehrenführers der Brigade 73.
Nach Ungers Tod wurde die vormalige Segerothstraße im Essener Nord- bzw. Westviertel in Heinrich-Unger-Straße umbenannt. 1945 erhielt sie ihren ursprünglichen Namen zurück.[2] Auch die Ehrenbürgerschaft wurde am 27. März 1946 auf Beschluss der damaligen Gemeindevertretung wieder aufgehoben.
Schriften
- Die soziale und ethische Wirkung der Arbeiterversicherung, Siemenroth & Troschel, 1897
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1 (Unveränderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967).
Weblinks
- Heinrich Unger in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- Hinweis in: NRZ Essen vom 31. Januar 2014
- Archivlink (Memento des Originals vom 18. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Historisches Portal Essen