Heinrich Steiner (Dirigent)
Heinrich Steiner (* 27. November 1903 in Öhringen; † 13. Oktober 1982 in Flensburg)[1] war ein deutscher Pianist und Dirigent. Er war ein Bruder des Violoncellisten Adolf Steiner.[2]
Leben und Werk
Heinrich Steiner erhielt als Sohn eines württembergischen Landesmusikers zusammen mit seinen vier Brüdern zunächst eine Musikausbildung in der Familie. Er studierte dann am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main und von 1921 bis 1928 an der Hochschule für Musik Berlin. Zu seinen Lehrern gehörten Egon Petri, Leonid Kreutzer, Julius Prüwer und Paul Juon.[2]
Ab 1924 unternahm er als Pianist und als Dirigent Konzertreisen. Von 1928 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er im Gebrüder Steiner Quartett, das sind neben ihm selbst die Geiger Karl und Willy, der Bratscher Fritz sowie der Cellist Adolf Steiner.[3] Die Brüder Steiner waren allesamt überzeugte Nationalsozialisten.[4] Insbesondere lud Joseph Goebbels oft das Steiner-Quartett ein, vor seinen Auftritten zu spielen. Von 1935 bis 1936 wirkte Heinrich Steiner als Musikalischer Leiter am Stadttheater Würzburg, von 1936 bis 1939 wirkte er als Erster Kapellmeister (ab 1937 als Abteilungsleiter für Orchester und Chor) am Berliner Rundfunk sowie 1939 bis 1945 als Operndirektor und Leiter der er Symphoniekonzerte am Staatstheater Oldenburg. Seit 1950 wirke er als Leiter (Generalmusikdirektor) des Nordmark-Sinfonie-Orchesters sowie seit 1952 als Musikalischer Gesamtleiter der Städtischen Bühnen Flensburg. 1967 wurde er mit dem Titel des Ehrenprofessors des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.[2]
Literatur
- Steiner, Heinrich. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: L–Z, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1975, S. 704.
- Heinrich Steiner. In: Bayrisches Musiker Lexikon Online. Abgerufen am 12. November 2021.
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Steiner in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Heinrich Steiner bei Discogs
- Heinrich Steiner bei MusicBrainz (englisch)
Einzelnachweise
- Sterbedatum und Sterbeort nach BMLO.
- Abschnitt nach: Carl Dahlhaus: Heinrich Steiner. In: Riemann Musiklexikon.
- Nach Aussagen im Wikipedia-Artikel zu Bruder Adolf Steiner.
- Gewandthaus Orchestra Edition, Volume 1 (Notes and Editorial Reviews). In: ArkivMusic. 4. Oktober 2012, abgerufen am 12. November 2021 (englisch, Dort wird K. Prieberg mit der Äußerung zitiert, dass Adolf Steiner und sein Bruder Heinrich häufig vor den Reden von Josef Goebbels spielten).