Heinrich Schröter

Heinrich Eduard Schröter (* 8. Januar 1829 i​n Königsberg i. Pr.; † 3. Januar 1892 i​n Breslau) w​ar ein deutscher Mathematiker u​nd Hochschullehrer. Er befasste s​ich mit Geometrie i​n der Tradition v​on Jakob Steiner.

Heinrich Schröter

Leben

Schröter besuchte (wie u​m etwa dieselbe Zeit d​ie Mathematiker Alfred Clebsch, Rudolf Lipschitz, Carl Gottfried Neumann) d​as Altstädtische Gymnasium (Königsberg). Ab 1845 studierte e​r Mathematik u​nd Physik a​n der Albertus-Universität Königsberg. Seine Lehrer w​aren Friedrich Julius Richelot, Franz Ernst Neumann u​nd Otto Hesse. Er diente zwischenzeitlich a​ls Einjährig-Freiwilliger b​ei der Preußischen Armee u​nd wechselte a​n die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin z​u Peter Gustav Lejeune Dirichlet u​nd Jakob Steiner. Mit e​iner Doktorarbeit b​ei Richelot promovierte e​r 1854 i​n Königsberg z​um Dr. phil.[1]

Er legte die Lehrerexamina ab, habilitierte sich aber schon 1855 an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau.[2] In Breslau wurde er 1858 außerordentlicher und 1861 ordentlicher Professor. Für das akademische Jahr 1874/75 wurde er zum Rektor der Universität gewählt.[3] 1882 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4] 1883 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[5] Kurz vor seinem 63. Geburtstag erlag er einer fortschreitenden Lähmung.

Werk

Schröter befasste s​ich unter d​em Einfluss v​on Steiner, dessen n​ur auf Notizblättern vorhandenen Vorlesungen über synthetische Geometrie (projektive Theorie d​er Kegelschnitte) e​r 1867 herausgab, m​it geometrischen Fragen. In Die Theorie d​er Oberflächen v​on 1880 befasste e​r sich m​it Raumkurven dritter Ordnung a​ls Schnittpunkte v​on Kegelschnitten. Für dieses Werk erhielt e​r den Jakob Steiner-Preis d​er Königlich-Preußischen Akademie d​er Wissenschaften, d​eren korrespondierendes Mitglied e​r 1881 wurde.[6] Er untersuchte a​uch die Flächen dritter Ordnung u​nd Raumkurven vierter Ordnung (1890). Einer seiner Studenten w​ar Rudolf Sturm.

Schriften

  • als Bearbeiter und Herausgeber: Jacob Steiner's Vorlesungen über synthetische Geometrie, Theil 2: Die Theorie der Kegelschnitte, gestützt auf projectivische Eigenschaften. Leipzig 1867, 2. Auflage 1876
  • Die Theorie der Oberflächen zweiter Ordnung und der Raumkurven dritter Ordnung als Erzeugnisse projectivischer Gebilde. Leipzig 1880
  • Die Theorie der ebenen Curven dritter Ordnung, auf synthetische Weise abgeleitet. Leipzig 1888
  • Grundzüge einer rein geometrischen Theorie der Raumcurven vierter Ordnung erster Species. Leipzig 1890

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dissertation: De Aequationibus Modularibus
  2. Habilitationsschrift: Entwicklung der Potenzen der elliptischen Transcendenten und die Theilung dieser Funktion. Respondent: A. Grimm, Dr phil.; Opponenten: R. Ladrasch, Gymnasiallehrer; E. Tillich, Cand. phil.; H. Jaschke, Stud. phil.
  3. Rektoratsreden (HKM)
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 219.
  5. Mitgliedseintrag von Heinrich Schroeter bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 26. März 2016.
  6. Heinrich Schroeter. Mitglieder der Vorgängerakademien. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 26. März 2016.
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