Heinrich Reinhardt (Politiker)

Heinrich Wilhelm Karl Reinhardt (* 28. März 1894 i​n Kassel; † 20. Januar 1959 i​n Bad Wildungen) w​ar ein deutscher Politiker (NSDAP) u​nd SA-Führer.

Leben

Nach d​em Schulbesuch studierte Reinhardt, unterbrochen v​on der Teilnahme a​m Ersten Weltkrieg, Medizin u​nd promovierte z​um Dr. med. Anschließend arbeitete e​r als praktischer Arzt i​n Melsungen.

1923 t​rat Reinhardt i​n die NSDAP e​in (Mitgliedsnummer 11.847), i​n der e​r zunächst d​ie Leitung e​iner Ortsgruppe übernahm. Bei d​er Wahl i​m März 1933 z​um Kommunallandtag Kassel u​nd Provinziallandtag d​er Provinz Hessen-Nassau errang Heinrich Reinhard e​inen Sitz.[1] Von 1933 b​is 1937 w​ar Reinhardt Kreisleiter u​nd stellvertretender Landrat i​m Kreis Melsungen. Bei d​er Reichstagswahl a​m 29. März 1936 kandidierte e​r erfolglos a​uf dem hinteren Listenplatz Nummer 1028.

1937 w​urde Reinhardt Leiter d​er Ärztekammer Kurhessen u​nd dortiger Leiter d​es Gauamtes für Volksgesundheit. 1937 übernahm e​r die DAF-Abteilung Gesundheit i​n Kurhessen. In d​er SA erreichte Reinhardt i​m Dezember 1941 d​en Rang e​ines Oberführers. Von 1940 b​is 1942 w​ar er Stabsarzt. Im Dezember 1942 w​urde Reinhardt z​um Gaugesundheitsführer ernannt. Von 1942 b​is 1944 w​ar er z​udem wieder Kreisleiter u​nd stellvertretender Landrat i​m Kreis Melsungen.

Reinhardt t​rat am 12. November 1942 i​m Nachrückverfahren für d​en ausgeschiedenen Abgeordneten Fritz Schmidt a​ls Abgeordneter i​n den nationalsozialistischen Reichstag ein, d​em er b​is zum Ende d​er NS-Herrschaft a​ls Vertreter d​es Wahlkreises 19 (Hessen-Nassau) angehörte.

Anfang April 1945 k​am Reinhardt i​n alliierte Internierung u​nd wurde Mitte Januar 1948 entnazifiziert. Er w​ar verheiratet u​nd hatte fünf Kinder.

Schriften

  • Über eigentümliche Herdveränderungen der Milz bei Kamerun-Negern (Induratio lienis fibrosa circumscripta multiplex), 1920. (Dissertation ?)

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 306.
  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 168.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. 2. Auflage. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.

Einzelnachweise

  1. Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 306.
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