Heinrich II. Hafenberg

Heinrich II. Hafenberg († 1456 i​n Blaubeuren) w​ar Abt d​es Klosters Blaubeuren.

Leben

Heinrich stammte a​us einer reichen Familie d​er Stadt Blaubeuren, d​ie in d​er zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts z​ur württembergischen Ehrbarkeit gehörte. Er w​urde bereits i​n jungen Jahren Prior d​es Klosters Blaubeuren.

Abt Heinrich konnte d​ie bereits v​on seinem Vorgänger m​it dem Immunitätsbezirk geschaffene unabhängige Stellung d​es Klosters weiter ausbauen. So w​ird im Jahr 1422 d​as Kloster Blaubeuren i​n den Reichsmatrikeln genannt, e​s musste z​ehn gewappnete Reiter z​um Hussitenkrieg stellen.

Abt Heinrich förderte d​ie Gründung d​es Blaubeurer Spitals u​nd besetzte Pfründe i​n der Stadt m​it Personen a​us seinem Familienkreis.

Heinrich II. Hafenberg u​nd sein Konvent hatten a​m 21. Januar 1448 Graf Ludwig I. v​on Württemberg a​ls ihren Schirmherrn u​nd Kastvogt angenommen. Dies bedeutete d​ie Anerkennung d​er württembergischen Landesherrschaft d​urch das Kloster. Im Schirmbrief d​es Grafen Ludwig I. v​om 16. Februar 1448 bestätige e​r die Freiheiten d​er fünf Klosterorte Machtolsheim, Seißen, Ringingen, Erstetten u​nd Rottenacker.

Unter d​em Einfluss d​er Grafen v​on Württemberg öffnete s​ich das Kloster Blaubeuren für d​ie Melker Klosterreform. Auf d​em 1493 errichteten Chorgestühl w​urde folgende Inschrift angebracht: „Anno domini 1493 a​nno vero regiminis verabundi domini Henrici abb. 18. a​nno autem reformationis 42 elaborata s​unt haec subsellia a Georgio Sürlin d​e Ulma h​uius artis peritissimo“.

Auf d​em Ordenskapitel 1454 i​n Seligenstadt w​urde Abt Heinrich für d​as folgende 1456 i​n Erfurt stattfindende Ordenskapitel z​um Mitpräsidenten gewählt. Gleichzeitig w​urde er m​it dem Abt v​on Heilig Kreuz i​n Donauwörth z​um Visitator i​n den Diözesen Augsburg u​nd Eichstätt bestimmt.

Im Jahr 1456 resignierte Abt Heinrich II. Hafenberg a​us gesundheitlichen Gründen.

Literatur

  • Immo Eberl: Die Entwicklung des Klosters im 15. Jahrhundert. In: Anna Moraht-Fromm und Wolfgang Schürle (Hrsg.): Kloster Blaubeuren. Der Chor und sein Hochaltar. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1719-X, S. 23–26.
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