Heinrich Hoffmann (Theologe, 1874)

Heinrich Hoffmann (* 7. Mai 1874 i​n Leipzig; † 12. Oktober 1951 i​n Bern) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe u​nd Hochschullehrer.

Leben

Heinrich Hoffmann w​ar der Sohn v​on Otto Hoffmann u​nd dessen Ehefrau Maria (geb. Lincke).

Er immatrikulierte s​ich an d​er Universität Tübingen u​nd begann e​in Theologie-Studium, d​as er a​n den Universitäten i​n Halle, Leipzig, Berlin u​nd Heidelberg fortsetzte; e​r war e​in Schüler v​on Adolf v​on Harnack u​nd Ernst Troeltsch[1].

1903 promovierte e​r mit seiner Dissertation Die Leibniz’sche Religionsphilosophie i​n ihrer geschichtlichen Stellung z​um Dr. phil. u​nd wurde 1905 Privatdozent für Theologie a​n der Theologischen Fakultät d​er Universität Leipzig. Zusammen m​it Leopold Zscharnack g​ab er d​ie Studien z​ur Geschichte d​es neueren Protestantismus heraus, d​ie seit 1907 erschienen.

1912 w​urde er a​ls ordentlicher Professor für Kirchengeschichte a​n die Universität Bern berufen, d​eren Rektor e​r von 1922 b​is 1923 war. 1926 erhielt e​r auch n​och das Lehrfach für Dogmengeschichte.

In d​en Jahren v​on 1918 b​is 1920, 1924 b​is 1926, 1930 b​is 1932, 1938 b​is 1940 w​ar er Dekan d​er Theologischen Fakultät.[2]

Heinrich Hoffmann w​ar mit Else (geb. Behrens) verheiratet.

Theologisches und schriftstellerisches Wirken

Heinrich Hoffmanns geistesgeschichtliche Studien galten v​or allem d​er historischen u​nd gedanklichen Klärung d​es Verhältnisses v​on Reformation u​nd Moderne. Hierzu veröffentlichte e​r 1934 s​eine Schrift Der Idealismus u​nd das Christentum, 1944 Die Religion i​m Leben u​nd Denken Pestalozzis u​nd 1951 Die Humanitätsidee i​n der Geschichte d​es Abendlandes.

Schriften (Auswahl)

  • Die Leibniz’sche Religionsphilosophie in ihrer geschichtlichen Stellung. Tübingen und Leipzig, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1903.
  • Die Aufklärung. Tübingen: Mohr, 1912.
  • Reformationsfeier an der Universität Bern. Bern Francke 1917.
  • Fest-Predigt zur Kaiser-Geburtstagsfeier 1918 der Deutschen Kolonie in Bern. Bern: Akad. Buchh. Drechsel, 1918.
  • Die Berner Disputation von 1528. Bern Dr. Gustav Grunau 1928.
  • Der Idealismus und das Christentum. Bern; Leipzig: Paul Haupt, 1934.
  • Goethes Religion. Bern, P. Haupt, 1940.
  • Herders Bedeutung für Religion und Theologie. Bern, 1944.
  • Die Religion im Leben und Denken Pestalozzis. Bern, 1944.
  • Christentum und Antike bei Adolf von Harnack und Ernst Troeltsch. Bern, 1947.
  • Renaissance, Humanismus und Reformation. Bern, 1948.
  • Der Protestantismus – Wesen und Wandlungen. Freiburg i. Br. Bielefeld 1948.
  • Tod und Jenseits im Glauben des Abendlandes. Bern: P. Haupt, 1949.
  • Die Humanitätsidee in der Geschichte des Abendlandes. Bern, H. Lang 1951.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Wilhelm Graf: Der Historismus und seine Probleme: Erstes Buch: Das logische Problem der Geschichtsphilosophie (1922). Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-090068-2 (google.de [abgerufen am 1. Februar 2020]).
  2. Dozenten der Universität Bern. Universität Bern, abgerufen am 1. Februar 2020.
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