Heinrich August von Helldorff
Heinrich August von Helldorf, seit 1844 Freiherr von Helldorff (* 7. Februar 1794 in Nödlitz; † 7. Dezember 1862 in Weißenfels) war ein preußischer Generalmajor und gilt als Held in den Napoleonischen Befreiungskriegen.
Leben
Herkunft
Heinrich August entstammte dem alten meißnischen Uradelsgeschlecht von Helldorff. Er war der Sohn von Karl August von Helldorff (* 2. September 1748 in Wildschütz; † 27. März 1795 in Nödlitz) und dessen Ehefrau, Johanne Henriette Wilhelmine, geborene von Borck (* 24. August 1769 in Nödlitz; † 28. Mai 1801 ebenda). Seine Mutter war Besitzerin des Rittergut Nödlitz und sein Vater kursächsischer Premierleutnant a. D. Als Letzterer starb heiratete seine Mutter in zweiter Ehe den Advokaten Friedrich August Wenzel, bei dem Heinrich August von Helldorff als Stiefkind aufwuchs.
Militärkarriere
Helldorf erhielt seine erste Ausbildung am Dresdner Kadettenkorps, welches 1809 während des Krieges gegen Österreich aufgelöst wurde. Er kämpfte zunächst als Sekondeleutnant in der Schwarzen Schar des Herzogs Friedrich Wilhelm. In dem Gefecht bei Connewitz am 26. Juli 1809 wurde ihm die linke Hand abgeschlagen, weiter trafen ihn 17 Säbelhiebe und an 42 Stellen war seine Uniform durchlöchert. Später diente er in den Befreiungskriegen ab 1813 im russischen 20. Jägerregiment.
Er erhielt am 13. Oktober 1814 den Orden Pour le Mérite und machte, nachdem seine Heimat durch den Wiener Kongress an die Provinz Sachsen gefallen war, in der Preußischen Armee Karriere. Dort stieg er bis zum Generalmajor auf und war zuletzt seit Januar 1850 Kommandant von Wittenberg. Aus Anlass der 50-jährigen Wiederkehr des Tages, an dem er sich im Gefecht bei Leipzig auszeichnete, erhielt Helldorff vom König den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub.
Er war Besitzer des Gutes Nödlitz, das er 1823 verkaufte. Seinen Lebensabend verbrachte er in Weißenfels. Dort war er Mitglied der Freimaurerloge Zu den drei weißen Felsen.
Familie
Helldorff verheiratete sich am 13. April 1817 in Grunau mit Emilie von Helldorff (* 18. August 1798 in Nieder-Rabenstein; † 19. Juli 1863 in Bad Lauchstädt). Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Emil Heinrich August (* 19. September 1818 in Berlin), preußischer Hauptmann a. D., zuletzt im Garde-Füsilierregiment
- Heinrich Ernst Gottfried (* 19. September 1818 in Berlin; † 3. Juli 1866 bei Chlum), preußischer Oberstleutnant und Bataillonskommandeur im 1. Garde-Regiment zu Fuß
- Karl Heinrich Gustav (* 30. August 1820 in Luxemburg; † 16. August 1870 bei Mars-la-Tour), preußischer Oberst und Kommandeur des Infanterieregiments Nr. 72
- Henriette Emilie Ernestine (* 13. Mai 1823 in Luxemburg; † 4. Januar 1842 in Torgau)
- Emilie Henriette Wilhelmine (* 24. Mai 1824 in Luxemburg; † 30. März 1898 in Pretsch), Oberin
- Ernst Wilhelm Heinrich (* 5. Juni 1826 in Luxemburg)
- Elise Henriette Mathilde (* 9. Mai 1828 in Luxemburg)
- Henriette Albertine Luise (* 13. September 1830 in Luxemburg; † 1832 in Neuss)
- Albertine (* 1833 in Neuss; † 1834 ebenda)
- Ferdinand Heinrich (* 29. März 1835 in Neuss; † 1899), stand in österreichischen Diensten und erwarb 1886 die Genehmigung zur unbeschränkten Fortführung des Freiherrentitels
- Eduard Heinrich Albert (* 27. März 1837 in Neuss; † 15. Januar 1895 in Naumburg (Saale)), preußischer Oberstleutnant a. D., zuletzt im Infanterieregiment Nr. 27
- Natalie Henriette (* 15. Januar 1840 in Neuss; † 13. Februar 1843 in Torgau)
- Friedrich Wilhelm Heinrich Sittig (* 6. März 1842 in Torgau; † 25. Februar 1843 ebenda)
Würdigung
In Hohenmölsen trug die Ende 2007 geschlossene General-Heinrich-August-von-Helldorf-Kaserne des Panzerflugabwehrkanonenregiments 13 der Bundeswehr seinen Namen.[1]
Außerdem erinnern ein Denkmal im Zentrum von Hohenmölsen und ein Gedenkstein in seinem Geburtsort Nödlitz an den General.
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 6, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632810, S. 435–438, Nr. 2055.
- Uradeliges Taschenbuch. Gotha 1924. S. 314.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1894, Vierundvierzigster Jahrgang, S.369f