Hedwig Schobert
Hedwig Schobert (Name nach der zweiten Eheschließung: Hedwig von Bode; * 19. April 1857 in Barnimskunow, Kreis Pyritz als Hedwig Harnisch; † 21. Januar 1919 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Hedwig Schobert war die Tochter eines Gutsbesitzers. Sie wuchs auf dem väterlichen Gut auf und unternahm früh erste literarische Versuche. Nach der Heirat mit dem bayerischen Premierleutnant Karl Schobert lebte sie als Hausfrau und Mutter in Bayreuth und München. 1881 wurde die Ehe geschieden, und Hedwig Schobert zog nach Berlin, wo sie ihre schriftstellerische Karriere begann. Ab 1900 war sie in zweiter Ehe mit dem Baron von Bode verheiratet.
Hedwig Schobert war Verfasserin von in den 1880er und 1890er Jahren vielgelesenen Romanen und Erzählungen. Im 1. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts nahm ihre Popularität sehr ab.[1]
Werke
- Das Kind der Straße. Schorer, Berlin 1887.
- Fürstliches Blut. Schorer, Berlin 1888.
- Aschenbrödel. Roman. Schorer, Berlin 1889.
- Durch eigene Schuld. Roman. Janke, Berlin 1889.
- Einst. Eines Thoren Paradies. Zwei Erzählungen. Janke, Berlin 1889.
- Flecken auf der Ehre. Roman. Janke, Berlin 1889.
- 1 (1889)
- 2 (1889)
- 3 (1889)
- Das Größeste auf Erden, Berlin 1889
- Kreuzdorn, Dresden
- 1 (1889)
- 2 (1889)
- Künstlergewissen, Berlin 1889
- Madame Diane, Berlin 1889
- Marquise Rose, Berlin 1889
- Künstlerblut, Berlin
- 1 (1892)
- 2 (1892)
- 3 (1892)
- Auf der großen Landstraße, Berlin
- 1 (1893)
- 2 (1893)
- 3 (1893)
- Moderne Ehen, Berlin
- 1 (1895)
- 2 (1895)
- 3 (1895)
- Ulanenliebe, Berlin 1895
- Deklassiert, Berlin
- 1 (1896)
- 2 (1896)
- 3 (1896)
- Art zu Art, Berlin
- 1 (1897)
- 2 (1897)
- 3 (1897)
- Im Liebesspiel verloren, Berlin 1898
- Ein Opfer, Charlottenburg
- 1 (1898)
- 2 (1898)
- Eine verrufene Frau, Berlin
- 1 (1898)
- 2 (1898)
- 3 (1898)
- Gemischte Gesellschaft, Berlin
- 1 (1899)
- 2 (1899)
- 3 (1899)
- Die Brillanten der Herzogin, Berlin 1900
- Kinder der Geschiedenen, Berlin
- 1 (1901)
- 2 (1901)
- 3 (1901)
- Eine Häßliche, Berlin
- 1 (1902)
- 2 (1902)
- 3 (1902)
- Schwüle Stunden, Berlin 1904
- Tradition, Leipzig
- 1 (1904)
- 2 (1904)
- Arme Königin, Leipzig 1905
- Spekulanten, Leipzig 1906
- Durch eigene Schuld, Leipzig 1907
- Der Platz an der Sonne, Leipzig 1907
- Denn wir sind jung, Leipzig 1908
- Ich gehe meine Straße, Leipzig 1909
- Sein Eigentum, Berlin 1910
- Weil ich euch liebe, Leipzig 1911
- Der Meister der Hände, Berlin 1914
- Das einsame Grab, Dresden 1916
- Treibholz, Leipzig 1916
- Elys Irrtum, Chemnitz 1918
- Das Loch im Strumpf, Siegmar-Chemnitz 1918
- Einstmals, Chemnitz 1919
- Arme Hanna, Chemnitz 1920
- Zwischen den Stunden, Chemnitz 1920
Literatur
- Schobert, Frau Hedwig. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 263 (Digitalisat).
- Helene von Dueren-Oetken. Nachruf. Deutsche Roman-Zeitung 56.1919
Weblinks
Einzelnachweise
- Geissler, Max. Führer durch die deutsche Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Weimar: Duncker 1913, S. 545 sagt: Schobert, Hedwig (eigentlich Baronin Hedwig von Bode) Berlin W, Neue Winterfeldstr. 49, geb. in Barnimsłunow 19.4.57. Die Zahl der Schriftstellerinnen , die die Erfolge glücklicher Mitschwestern an ihren Namen knüpfen möchten, wächst ins Ungeheuere. Unter denen, die in den achtziger Jahren auftraten, um an der Schwelle des neuen Jahrhunderts so gut wie vergessen zu sein, kann Hedwig Schobert genannt werden. Sie hat im ersten Jahrzehnt noch geschrieben, aber die freundliche Familienschriftstellerin der anderen Zeit konnte sich nur in äußerst konservativen Häusern ihre Freunde bewahren. Ein vernichtenderes Urteil fällte der Mitherausgeber Dr. R. von Edberg (Berlin) in Concordia 13.1906, S. 8: Hedwig Schobert, Schubin, Anni Bock, Hedwig Dohm, Ida Boy - Ed, Dora Duncker, A. v. Gersdorff, Ursula von Manteuffel, Bertha v. Suttner, Hanna Brandenfels, Wilhelmine v. Hillern, also Schriftstellerinnen, die mehr oder minder fabrikmäßig produzieren und ihren redlichen Teil dazu beitragen, daß der gute Geschmack in Deutschland totgeschlagen wird, werden sehr viel verlangt. Junge Mädchen lesen am liebsten die sogenannten Gesellschaftsromane, in denen Leutnants, Legationssekretäre und junge Gräfinnen figurieren, die miteinander Tennis spielen, Kostümfeste veranstalten oder sich auf den herrlichen Landsitzen, wo es sehr fein hergeht, auf andere Art amüsieren. Auch die Damen, die sich ein männliches Pseudonym beilegen, wie Karl Berkow, Martin Bauer, Emil Marriot, Ernst Georgy finden viel Anklang.