Haus der Seidenkultur
Das Haus der Seidenkultur ist ein Industriedenkmal, das als Museum in Krefeld an der Luisenstraße 15 geführt wird. Ein Förderverein führt das Museum.
Im Gebäude der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes wird die Geschichte der Samt- und Seidenherstellung in Krefeld dargestellt. Kernstück der Einrichtung ist der historische Websaal, in dem bis 1992 über 100 Jahre lang kostbare liturgische Gewänder (Paramente) aus italienischen und chinesischen Seidengarnen hergestellt wurden. Acht hölzerne Handwebstühle mit Jacquardaufsätzen aus dem 19. Jahrhundert dokumentieren eine heute nicht mehr ausgeübte Handwerkskunst.
Geschichte
Das Gebäude, auch „Vierfensterhaus“ genannt, wurde 1868 im einst vornehmen Krefelder Kronprinzenviertel[1] gebaut.
Von 1908 bis 1992 wurden hier kostbare Paramente (Priestergewänder) gewebt. Durch ein geschichtsträchtiges Ereignis, das 1926 in den USA stattfand, wurde die kleine Weberei zeitweise weltbekannt.[2]
Der letzte Geschäftsführer, Erwin Maus (verstorben 2004), fuhr ab 1989 den Geschäftsbetrieb zurück und stellt ihn 1992 ganz ein. Ihm war es wichtig, dass seine Weberei (mittlerweile die letzte mit einem authentischen Websaal und acht Jacquard-Handwebstühlen) der Nachwelt erhalten bleibt. NRW-Stiftung und Sparkassenstiftung Krefeld kauften zusammen die Immobilie und übergaben sie im Jahr 2000 einem Förderverein.
Nach einer zweieinhalbjährigen Sanierung und der Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen ist das Museum seit Anfang April 2014 wieder für die Öffentlichkeit zugängig. Damit ist das "Asyl" im Krefelder Südbahnhof abgeschlossen, wo sich das Haus der Seidenkultur während der Sanierungszeit präsentierte.
Denkmal
Während das Gebäude Luisenstraße 15 als Baudenkmal mit der Nummer 718 in der Denkmalliste der Stadt Krefeld steht, ist das Inventar der Paramentenweberei Hubert Gotzes in derselben Liste mit der Nummer 20 als bewegliches Denkmal eingetragen.[3]
Siehe auch
Fußnoten
- Stadtplan des Kronprinzenviertels
- bei einer Prozession anlässlich des 26. Eucharistischen Weltkongresses 1926 überraschte ein plötzlicher Regen die Teilnehmer. Die Farben der meisten Paramente liefen aus; nur die Stoffe aus dem Hause Hubert Gotzes blieben farbecht.
- Stadt Krefeld: Denkmalliste der Stadt Krefeld. (Memento des Originals vom 27. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Juni 2013, abgerufen am 28. September 2012 (PDF, Größe: 126,03 kB).