Haus Schierenberg

Das Haus Schierenberg ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Kölner Neustadt-Nord.

Haus Schierenberg

Beschreibung

Der am Theodor-Heuss-Ring 10 gelegene neugotische Bau mit einer an Wohnbauten seltenen reich gegliederten Rotsandsteinfassade wurde 1893–95 nach Entwürfen des Architekturbüros (Alfred) Müller & (Otto) Grah errichtet. Brüstungsfelder und Giebel weisen aufwändige Maßwerkgliederungen und figürliche Baureliefs auf.

Bauherr war der Kölner Bauunternehmer Heinrich Schierenberg (1869–1938). Die aufwendig gestaltete Werksteinfassade besteht aus rotem Mainsandstein. Gliederungen und bildhauerischer Schmuck der Fassade sind vorwiegend der Formensprache der Gotik entlehnt. Die linke Achse des Gebäudes, in der sich auch die Tordurchfahrt befindet, ist dabei durch die mittels Pilaster optisch zusammengefasste Balkone und den prächtigen Giebel besonders hervorgehoben worden. Weitere Akzente setzen der zweigeschossige Mittelerker auf trapezförmigem Grundriss mit aufgesetztem Balkon und die portalartig ausgebildete Eingangssituation mit der Freitreppe. In Entsprechung zur Fassade sind im Innern auch Vestibül und Flur mit den Wölbungen in Anklängen an die Gotik gehalten worden.

Lage

Die von Hermann Josef Stübben geplante Kölner Neustadt gilt bis heute als bedeutendste Stadterweiterung des Deutschen Reiches im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie legt sich, den alten Wallstraßen folgend, halbkreisförmig um die Altstadt. Als ihr Kernstück wurde die Ringstraße, ein baumbestandener und mit öffentlichen Grünflächen versehener "Prachtboulevard", bestehend aus zehn Teilstücken von unterschiedlicher Breite und Gestaltung, angelegt. Der Theodor-Heuss-Ring, ehemals Deutscher Ring, bildet das letzte nördliche Teilstück des Ringes zum Rheinufer hin und umschließt in seiner gesamten Länge eine großzügige Parkanlage. Von der im Wesentlichen 1895–1900 errichteten Bebauung dieser repräsentativen Wohnstraße, die an der südlichen Seite aus mehrgeschossigen hochherrschaftlichen Wohnhäusern mit Vorgärten bestand, hat sich das Haus Schierenberg als eines der wenigen erhalten.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen. Band 1: Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03093-X, S. 759.
  • Hiltrud Kier, Werner Schäfke: Die Kölner Ringe. Geschichte und Glanz einer Straße. 2., aktualisierte Auflage. Vista-Point-Verlag 1994, ISBN 3-88973-066-3, Tafelteil 19.

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