Haus Birkhof
Das Haus Birkhof war eine Villa im Kölner Stadtteil Hahnwald, die 1935/36 errichtet wurde. Sie lag an der Bonner Landstraße (Hausnummer 119) unmittelbar östlich der Anschlussstelle Rodenkirchen der Bundesautobahn 555. 2016/17 wurde sie abgebrochen.
Geschichte
Die Villa entstand als Landhaus für den Bauherrn Alfons Mauser (1904–1986[1]:240), einen Metallwarenfabrikanten, wie zahlreiche Bauten im Hahnwald nach einem Entwurf des Kölner Architekten Theodor Merrill. Als Gartenarchitekt wirkte dessen Vater, Hervey Cotton Merrill (1862–1953[1]:240). In den Entwurf flossen zwei frühere Planungen Merrills aus der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre ein. Er wurde seinerzeit in der Fachzeitschrift Moderne Bauformen dokumentiert und gewürdigt. Das Haus lässt sich der ersten Bebauungsphase der Villenkolonie Hahnwald zurechnen.[1]:141
1970[2][3] erwarb die Republik Niger das Anwesen und richtete dort die Residenz ihres Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland am Regierungssitz Bonn ein. In Folge der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin (1999) zog die Botschaft 2006 dorthin um. Die vormalige Residenz stand seitdem[4] leer, befand sich aber weiterhin im Besitz von Niger. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz stufte das Gebäude als denkmalwert ein.[5] Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Köln wurde beantragt. Zuletzt (Stand: Oktober 2015) stand das Anwesen zum Verkauf. Bis September 2017 wurde es abgebrochen.
Architektur
Das Haus Birkhof, mit etwa 60 m Entfernung deutlich von der Straße zurückweichend, verfügte über eine weiße Backsteinfassade. Die in besonderer Weise an englischen Landhäusern orientierte Westseite des Anwesens diente als Gartenfassade, die Ostseite nahm den Eingang auf. Erstere wies an der Stelle des zum Teil hallenartigen Hauptwohnraums einen in zwölf als Fensteröffnungen ausgebildete Raster unterteilten, übergiebelten Risalit auf.[1]:141
Literatur
- Wolfram Hagspiel: Villen im Kölner Süden. Rodenkirchen, Sürth, Weiss und Hahnwald. (mit Fotografien von Hans-Georg Esch) J. P. Bachem Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7616-2488-3, S. 140/141.
- Hilda Ortiz Lunscken (Hrsg.); Hilda Ortiz Lunscken, Ingeborg Fischer-Dieskau (Fotos: Martin Krockauer): Pour Memoire. To Remind. Zur Erinnerung – Botschafterresidenzen am Rhein. Ortiz-Lunscken Publishers, Bonn 1999, ISBN 3-9806801-0-X, S. 104–105.
Weblinks
- Verkaufsanzeige (Memento vom 18. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
Einzelnachweise
- Wolfram Hagspiel: Villen im Kölner Süden. Rodenkirchen, Sürth, Weiss und Hahnwald.
- Hilda Ortiz Lunscken (Hrsg.); Hilda Ortiz Lunscken, Ingeborg Fischer-Dieskau (Fotos: Martin Krockauer): Pour Memoire. To Remind. Zur Erinnerung – Botschafterresidenzen am Rhein.
- Auswärtiges Amt (Hrsg.): Liste des diplomatischen Korps in Bonn (Stand: März 1970, Juni 1970)
- Denkmal des Monats "Haus Birkhof" (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive), Kölner Wochenspiegel, 25. April 2012
- Denkmal des Monats April 2012 (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 97 kB), Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz