Hauptpost (Basel)
Die Basler Hauptpost ist ein Gebäude aus Sandstein in der Altstadt von Grossbasel. Der Bau befindet sich an der Rüdengasse und wird flankiert von der Freien Strasse und der Gerbergasse.
Geschichte
Er entstand 1376 bis 1378 als Kaufhaus. 1559 bis 1596 entstand ein Torbogen, der Daniel Heintz zugeordnet wird und anlässlich des Umbaus zum Postgebäude im Jahr 1853 an die Freie Strasse versetzt wurde. Eine Erweiterung des Gebäudes wurde 1881 unter der Leitung des Wiener Dombaumeisters Friedrich von Schmidt durchgeführt. 1886–1888 wurden am Börsensaaltrakt gegen die Gerbergasse Bildnismedaillons von Personen der Wissenschaft und Technik (Rowland Hill, Heinrich von Stephan, Samuel F. B. Morse, Alessandro Volta, George Stephenson, Louis Favre, Joseph Munzinger, Johann Heinrich Speiser, Wilhelm Eduard Weber, Daniel Bernoulli) angebracht, die von Achilles Schlöth geschaffen wurden. Anlässlich eines Umbaus schuf Burkhard Mangold im vordersten Teil der Schalterhalle 1909/1910 die Wandgemälde Rheinhafen und Posthof sowie die Glasbilder Briefträger, Bahnpost und Pferdepost. 1931 kam ein weiteres Fenster desselben Künstlers mit der Darstellung eines Postautos dazu. 1929 wurde die Schalterhalle in das Innere des Gebäudes erweitert. Der Künstler Coghuf konnte 1931 bis 1934 eine Arbeiterdarstellung unter dem Titel Bewegung realisieren, die bis 1956 die Rückwand der Halle zum Posthof hin zierte. Für die im Zug einer mehrstöckigen Hofüberbauung geschlossene Wand wurde erneut ein Wettbewerb ausgeschrieben, den Judith Müller gewann. Sie führte 1960 das Gemälde Ursulalegende respektive Elftausend Jungfrauen aus, das die Durchfahrt der später heiliggesprochenen bretonischen Prinzessin und Märtyrerin Ursula in Basel im 4. Jahrhundert n. Chr. thematisiert.[1] Eine Sanierung und teilweise Rückführung der Schalterhalle in den Zustand von 1910 in den Jahren 1971 bis 1977 führte zur erneuten Errichtung einer Schalterwand, die dieses Gemälde den Blicken der Postkunden seither weitgehend entzieht.
Schliessung und Sanierung
Ende 2016 kündigte die Post wegen geringer Nutzung und eines hohen Defizits die Schliessung der Hauptpost an. Der letzte Öffnungstag war der 12. November 2021. Vergeblich hatte die Basler Regierung versucht die Schliessung zu verhindern. Die Post ließ damals verlauten, die AXA Anlagestiftung als Eigentümerin der Liegenschaft werde das Gebäude umfassend sanieren Mit der Neugestaltung wurde das Architekturbüro Herzog & de Meuron beauftragt, das an dem Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Baus keine wesentlichen Veränderungen vornehmen will. Die Sanierung soll laut Post Mitte 2022 beginnen.[2]
Literatur
- INSA. Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920: Basel. Basel 1986, S. 153 f. (online).
- Georg Germann: Die Basler Hauptpost, in: Unsere Kunstdenkmäler 23 (1972).
Weblinks
Einzelnachweise
- Alex Winiger: Gemälde für den Schalterraum. Wandbildkunst in drei Schweizer Postgebäuden 1934–1971. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Kunst + Architektur in der Schweiz. Band 71, Nr. 4. Bern 2020, ISBN 978-3-03797-654-8, S. 56–65.
- sda: Basler Hauptpost zum letzten Mal offen. Badische Zeitung, 12. November 2021, abgerufen am 12. November 2021.