Harry Blume
Harry Blume (* 15. Februar 1924 in Leipzig; † 17. März 1992 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker und Hochschullehrer.
Leben
Harry Blume machte von 1938 bis 1941 eine Schriftsetzerlehre und besuchte den Abendkurs von Alois Kolb an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig. Es folgten Kriegsdienst und sowjetischer Gefangenschaft (1942–1945). Ab 1947 gehörte Harry Blume zu den ersten Studenten der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Er studierte Malerei bei Ernst Hassebrauk, Typografie bei Oskar Zech und Bildhauerei bei Walter Arnold. 1951 wurde Harry Blume zum Aufbaustudium an das Repin-Institut in Leningrad (heute Sankt Petersburg) delegiert. 1956 brach er das Studium ab und kehrte nach Leipzig zurück.
Hier unterrichtete Harry Blume ab 1958 als Lehrbeauftragter am Institut für Kunstpädagogik der Universität Leipzig, wurde Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR und lehrte von 1961 bis 1989 als Dozent und anschließend bis 1992 im Lehrauftrag an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. In enger Zusammenarbeit mit Hans Mayer-Foreyt und Bernhard Heisig entwickelte er eine fachbezogene Grundlehre für das Studium der Malerei. Am bekanntesten wurde sein Gruppenporträt Leipziger Künstler von 1961, auf dem Heisig, Werner Tübke, Mayer-Foreyt, Heinrich Witz und Blume dargestellt sind. Neben Auftragswerken entstanden kontinuierlich seine farbstarken Aquarelle mit Landschaften, Stadtansichten und Stillleben.
Harry Blume war verheiratet mit der Leipziger Malerin und Grafikerin Christel Blume-Benzler. Die Grabstätte Blumes befindet sich auf dem Friedhof Leipzig-Connewitz.[1]
Ausstellungen
- 1958–1988: 4.–11. Kunstausstellung der DDR, Dresden
- 1966, 1971: „Kunst der Zeit“, Leipzig
- 1985: Kleine Galerie Süd Leipzig, Ausstellungshalle Agra-Park, Markkleeberg (mit Katalog)
Werke in Museen und öffentlichen Sammlungen (Auswahl)
- Altenburg (Thüringen), Lindenau-Museum (Waldinneres; Aquarell, 1975)[1]
- Gera, Kunstsammlung Gera, Otto-Dix-Haus (u. a. Porträtstudie Professor Hans Mayer-Foreyt; Zeichnung mit Kugelschreiber, 1978)[1]
- Leipzig, Museum der bildenden Künste (u. a. Gruppenporträt Leipziger Künstler; Tafelbild, Öl, 1961)[2]
Literatur
- Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 11. Saur, München/Leipzig 1995, S. 636.
- Malerei der DDR. Katalog der Gemäldegalerie, Heft 5. Museum der bildenden Künste, Leipzig 1977.
- Hans Werner Schmidt, Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): 60 40 20. Leipziger Kunst seit 1949: Kunst in Leipzig seit 1949. E.A. Seemann Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-86502-236-3, S. 80, 84, 136, 146, 147, 342 (Ausstellungskatalog und Konferenzschrift).
- Arno Rink (Hrsg.): Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 1945–1989: eine Ausstellung der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und des Museums der Bildenden Künste Leipzig anläßlich des 225. Jubiläums der Hochschule, 8.4.1989 bis 28.5.1989. E.A. Seemann, Leipzig 1989, DNB 1047414228, S. 73, 230, 232.
Weblink
- Leipziger Schule. In: Lexikon. Ketterer Kunst .
Einzelnachweise
- Bildindex der Kunst & Architektur
- Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. 1. Auflage. Philipp Reclam jun., Leipzig 1983, DNB 840340435, S. 113.