Hanzo Lehmann

Hanzo Lehmann (deutsch Hans Lehmann; * u​m 1690; † u​m 1721) w​ar ein sorbischer Bauernführer u​nd Dorfschulze d​er Ortschaft Eichow.

Hanzo Lehmann gehörte z​u den Anführern d​es Bauernaufstandes 1715 b​is 1717 i​m Kreis Cottbus. Dieser Aufstand zählte z​u den größten u​nd bedeutsamsten Erhebungen sorbischer u​nd deutscher Bauern i​m 18. Jahrhundert i​n Preußen.

Im Juli 1715 beschloss er mit anderen Menschen, sich direkt beim preußischen König über die soziale Lage der Lausitzer Bevölkerung zu beschweren. Der König veranlasste Hanzo Lehmann festzunehmen, was im August 1715 geschah. Mit dem Versprechen, er werde sich nicht mehr kritisch äußern, wurde er 1717 freigelassen. Doch wegen der noch desolaten Lage der sorbischen und deutschen Bauern versammelten sich unter Lehmanns Führung mehr als 4.000 bewaffnete Bauern in Raddusch. Dort wurde u. a. beschlossen, keine Frondienste mehr zu leisten. Hanzo Lehmann wurde erneut verhaftet und zu lebenslanger Haft auf der Festung Küstrin verurteilt. Trotz mehrerer Gnadengesuche durch seine Frau (das letzte 1721) wurde er nicht freigelassen. Hanzo Lehmann verstarb in Haft.

Literatur

  • Manfred Thiemann (Hrsg.): Ein kleines Lexikon - Sorben/Serbja. Domowina-Verlag, Bautzen 1989, ISBN 3-7420-0405-0.
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