Hansruedi Stadler
Hansruedi Stadler (* 6. August 1953 in Altdorf UR, heimatberechtigt in Bürglen UR) ist ein Schweizer Politiker (CVP) und ehemaliges Mitglied des Ständerats.
Leben
Von 1988 bis 2000 war Hansruedi Stadler Regierungsrat (Mitglied der Exekutive) des Kantons Uri, und von 1992 bis 1994, sowie von 1996 bis 1998 Landammann von Uri. 1999 wurde er als Ständerat des Kantons Uri gewählt. Als Urner Parlamentarier befasst er sich besonders mit Fragen der NEAT. Hansruedi Stadler war Mitglied der NEAT-Aufsichtsdelegation. Er sass bis im Juni 2010 im Ständerat.
Landesweit bekannt wurde Hansruedi Stadler 1994 als Befürworter der Eidgenössischen Volksinitiative «zum Schutze des Alpengebietes vor dem Transitverkehr» (Alpen-Initiative). Als Urner Landammann stand er in der kontradiktorischen Politsendung Arena dem populären Bundesrat Adolf Ogi, der im Namen der Landesregierung gegen die Initiative argumentierte, gegenüber. In der Sendung fand sich der unscheinbare Landammann von Uri mit Humor und Schlagfertigkeit gut zurecht, sodass er nach allgemeiner Ansicht entscheidend zur Annahme der Initiative beitrug – 52 % Ja-Stimmen landesweit, in Uri 87,5 %.
Im Vorfeld der Abstimmung hatte Stadler gesagt, dass er im Fall der als unwahrscheinlich gesehenen Annahme vor allem Volk zur inoffiziellen Urner Nationalhymne Zoge am Boge de Landamme tanzed tanzen würde, und an der Siegesfeier am 20. Februar 1994 tanzte Stadler tatsächlich auf dem Hauptplatz von Altdorf, und die Bilder des tanzenden Landammanns gingen schweizweit durch die Medien. Die Bekanntheit als tanzender Landammann verfolgt ihn bis heute und stört ihn sogar manchmal, da sie seine übrigen politischen Leistungen völlig in den Schatten stellt.
Am 19. Dezember 2012 wurde Hansruedi Stadler von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) zum Delegierten für die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen ernannt. Er präsidiert auch den paritätisch aus Vertretern der ehemaligen Opfer sowie der Rechtsnachfolger der ehemaligen Täterorganisationen zusammengesetzten Runden Tisch für die Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen, der am 13. Juni 2013 seine konstituierende Sitzung abhielt.
Stadler ist Dr. iur. und von Beruf Rechtsanwalt und Notar. Er lebt in Altdorf, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Sohn Simon Stadler ist ebenfalls politisch aktiv.
Weblinks
- Hansruedi Stadler auf der Website der Bundesversammlung
- Website von Hansruedi Stadler
- Website des Delegierten für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, Hansruedi Stadler
- Alpen-Initiative – Sieg der Initianten (1994). (Youtube-Video; 5:31′) In: SRF-Archiv. SRF, 20. Februar 1994, abgerufen am 13. Dezember 2019 (Hansruedi Stadler tanzt zu Zoge am Boge de Landamme tanzed: 0:11′–0:22′).