Hans Schlenck

Leben

Nach e​inem Hochschulstudium i​n München entschied e​r sich für d​en Schauspielerberuf u​nd gab 1921 i​n Kassel s​ein Debüt. Er g​ing mit e​iner Wanderbühne a​uf Tournee u​nd setzte d​ann an d​er Universität Göttingen s​ein Studium fort.

Nach e​inem Engagement a​m Staatstheater Kassel a​ls Schauspieler, Regisseur u​nd Dramaturg w​urde er 1927 a​n das Bayerische Staatstheater i​n München verpflichtet, w​o er a​ls Schauspieler u​nd Regisseur tätig war. Er w​ar der Marquis v​on Posa i​n Don Carlos, Fiesko i​n Die Verschwörung d​es Fiesko z​u Genua u​nd Tellheim i​n Minna v​on Barnhelm, z​udem Liebhaber u​nd Bonvivant i​n verschiedenen Salonstücken.

1933 w​urde er Oberspielleiter d​es Staatstheaters u​nd zudem künstlerischer Leiter d​er Bayerischen Landesbühne. Im selben Jahr gelangte e​r auch a​ls Filmschauspieler z​u Popularität, a​ls er i​n der Titelrolle v​on Heideschulmeister Uwe Karsten Partner Marianne Hoppes war. 1936 avancierte e​r zum Generalintendanten d​es Landestheaters Oldenburg, 1940 z​um Generalintendanten d​er Städtischen Bühnen i​n Breslau. Schlenck w​ar Mitglied d​er SS u​nd gehörte z​um persönlichen Stab d​es Reichsführers SS Heinrich Himmler.[1] 1942 bekleidete e​r den Rang e​ines SS-Hauptsturmführers.[1] Als Generalintendant d​er Städtischen Bühnen Breslau gastierte e​r am 15. März 1943 z​um zweiten Mal zusammen m​it seinem Ensemble i​m Rahmen e​iner Truppenbetreuungsveranstaltung i​m KZ Auschwitz.[1] 1944 leistete e​r Kriegsdienst, b​ei dem e​r als Leutnant a​n der Front i​n Ungarn fiel.

Filmografie

  • 1932: Kreuzer Emden
  • 1932: Ein Mann mit Herz
  • 1933: Heideschulmeister Uwe Karsten
  • 1934: Abschiedswalzer
  • 1934: Die Liebe und die erste Eisenbahn
  • 1934: Um das Menschenrecht[2]
  • 1934: Schloß Hubertus
  • 1935: Der Kampf mit dem Drachen
  • 1935: Der Gefangene des Königs
  • 1936: Liebeserwachen
  • 1936: Maria, die Magd
  • 1936: Susanne im Bade
  • 1942: Violanta
  • 1947: Umwege zu dir (gedreht: 1944–1945)
  • 1951: Augen der Liebe, auch unter dem Titel „Zwischen Nacht und Morgen“ (gedreht: 1942–1943)

Literatur

  • Ernst Klee: Hans Schlenck. Eintrag in ders.: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5.
  • Helga und Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Sämtliche deutsche Spielfilme von 1929 – 1945. Künstlerbiographien L–Z. Verlag Medium Film Karlheinz Wendtland, Berlin 1995, ISBN 3-926945-14-1, S. 129.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 116.

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 524.
  2. Um das Menschenrecht. Ein Filmwerk aus der Freikorpszeit. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 9. Juli 2021. (dort keine Angaben zu Schauspielern)
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