Hans Karl Barkow

Hans Karl Barkow (* 4. August 1798 i​n Trent (Rügen); † 23. Juli 1873 i​n Breslau) w​ar ein deutscher Anatom u​nd Physiologe i​n Rostock u​nd Breslau.

Hans Barkow (1861)

Leben

Als Sohn d​es evangelischen Pfarrers u​nd späteren Superintendenten Christian Joachim Friedrich Barkow (1755–1836) i​n Vorpommern geboren, erhielt Barkow s​eine Schulbildung v​om Vater. Nur für e​in halbes Jahr besuchte e​r die gymnasiale Prima a​m Gymnasium Greifswald. Ab 1815 studierte e​r an d​er Universität Greifswald u​nd der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Er w​urde Mitglied d​es Corps Pomerania Greifswald (WS 1815/16) u​nd des Corps Neo-Pomerania Berlin (1817).[1] Von Friedrich Christian Rosenthal u​nd Carl Asmund Rudolphi w​urde er z​ur Anatomie geführt. 1821 w​urde er z​um Dr. med. promoviert.[2] 1822 habilitierte e​r sich 1822 a​n der Universität Rostock.

Seit 1826 a.o. Professor, w​urde er 1835 a​uf den Lehrstuhl d​er Königlichen Universität Breslau berufen. Seit 1845 fungierte e​r auch a​ls Direktor d​es Anatomischen Instituts, d​as unter seiner Leitung aufblühte. 1850/51 w​ar er Rektor d​er Universität Breslau.[3]

Der Greifswalder Professor August Friedrich Barkow w​ar ein Bruder.

Ehrungen

1828 w​urde er i​n die Deutsche Akademie d​er Naturforscher Leopoldina gewählt.[4]

Schriften

  • Monstra animalium duplicia per anatomen indagata, 2 Teile, 1828–1836
  • Syndesmologie oder Lehre von den Bändern, durch welche die Knochen des menschlichen Körpers zum Gerippe vereinigt werden, 1841
  • Der Winterschlaf nach seinen Erscheinungen im Thierreich dargestellt, 1846
  • Anatomische Abhandlungen, 1851
  • Anatomische Untersuchungen über die Harnblase des Menschen, 1858
  • Beiträge zur pathologischen Entwicklungsgeschichte, 1859
  • Das Leben der Wale in seiner Beziehung zum Athmen und zum Blutumlauf, 1862
  • Comparative Morphologie des Menschen und der menschenähnlichen Thiere, 2.–6. Theil, 1862–1869
  • Bemerkungen zur pathologischen Osteologie, 1864
  • Die Venen der oberen Extremität des Menschen, 1868
  • Die angiologischen Sammlungen im anatomischen Museum zu Breslau, 1869
  • Die Verkrümmungen der Gefäße, 1869
  • Erläuterungen zur Lehre von den Erweiterungen und Verkrümmungen der Gefäße, 1871
  • Die Ursachen der Schlag-Ader-Verkrümmungen und Erweiterungen, 1872.[5]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 93/56; 12b/3
  2. Dissertation: De monstris duplicibus verticibus inter se junctis
  3. Rektoratsreden (HKM)
  4. Mitgliedseintrag von Johann Karl Leopold Barkow bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 14. November 2015.
  5. „Zum Theil kostbare Werke von prächtiger Ausstattung, welche B. in selbstloser Hingabe an die Wissenschaft ohne Aussicht auf materiellen Gewinn veröffentlichte. – Trotz seiner mit den Jahren zunehmenden Abschließung gegen die Außenwelt bewahrte er sich doch für die strebsame Jugend ein warmes Herz und eine allzeit offene Hand. So wirkte er rüstig bis zu seinem Tode, von der Regierung aufs ehrenvollste anerkannt und von der dankbaren Liebe zahlreicher Schüler getragen.“ (ADB; vgl. Schlesische Zeitung 1873, Nr. 339)


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