Hans Haselböck

Hans Haselböck (* 26. Juli 1928 i​n Nesselstauden, Niederösterreich; † 20. Oktober 2021[1]) w​ar ein österreichischer Organist u​nd Komponist.

Hans Haselböck mit 90 Jahren beim Orgelsymposium in der Musikuniversität Wien, 20. Oktober 2018

Leben

Haselböck besuchte d​as Gymnasium i​n Krems, w​o er 1947 s​eine Matura ablegte. Ab 1947 studierte e​r an d​er Musikhochschule Wien Kirchenmusik u​nd an d​er Universität Wien Altphilologie u​nd Germanistik, d​ort wurde e​r 1953 promoviert.

Seit 1949 w​ar Haselböck Organist a​n der Dominikanerkirche i​n Wien. Außerdem unterrichtete e​r am späteren Sigmund-Freud-Gymnasium i​m 2. Wiener Gemeindebezirk, Vereinsgasse, Latein u​nd Deutsch. 1960 gewann e​r zum dritten Mal i​n Folge d​en ersten Preis b​eim Internationalen Orgelwettbewerb i​n Haarlem u​nd bekam i​m selben Jahr e​inen Lehrauftrag für Orgel u​nd Improvisation a​n der Musikhochschule Wien. Das Land Niederösterreich verlieh i​hm 1961 d​en Landeskulturpreis.

Von 1963 bis 1987 war Haselböck Leiter der Abteilung Kirchenmusik und wurde 1972 zum Professor für Orgel und Improvisation berufen. 1985 bis 1990 war er Stellvertreter des Rektors. Durch zahlreiche Konzerte im In- und Ausland wurde er international bekannt. Wissenschaftliche Kooperationen pflegte er u. a. mit der Musikakademie Krakau bzw. mit Jan Jargoń. Erwähnenswert ist außerdem, dass er beim Requiem für Otto Habsburg-Lothringen im Wiener Stephansdom am 16. Juli 2011 die Domorgel spielte.

Am 1. Juli 2018 fand beim Festival Andermatt Swiss Alps, das von Clemens Hellsberg geleitet wird, ein Konzert zum 90. Geburtstag von Hans Haselböck statt. Der Jubilar spielte dabei auch selbst Orgel.[2] Seine Söhne sind der Organist Martin Haselböck und der Komponist Lukas Haselböck.

Auszeichnungen

Rundfunk

  • Menschenbilder: Die Welt der Orgel – Hans Haselböck. Eine Sendung von Heinz Janisch. Ö1, 24. Mai 2015.

Veröffentlichungen

  • Barocker Orgelschatz in Niederösterreich. Manutiuspresse, Wien u. München 1972, ISBN 3-85171-055-X
  • Von der Orgel und der Musica sacra. Historisch-kritische Beiträge zu Fragen von Orgelbau, Orgelkomposition und neuer Kirchenmusik. (Publikationen des Instituts für Kirchenmusikalische Werkpraxis Wien, Bd. 1), Doblinger, Wien u. München 1988, ISBN 3-900695-03-2
  • Vom Glanz und Elend der Orgel. Seltsames und Eigenartiges, Bedeutsames und Unwichtiges, Nachweisliches und Unglaubliches, Prosaisches und Poetisches von einem eigentlich unfaßbaren Musikinstrument. Atlantis-Musikbuch-Verlag, Zürich u. Mainz 1999, ISBN 3-254-00244-X
  • Organistenbüchlein. Ein amüsanter und lehrreicher Streifzug durch die Welt der Orgel und ihrer Protagonisten. Atlantis-Musikbuch-Verlag, Zürich u. Mainz 2003, ISBN 3-254-00262-8

Literatur

  • Cornelia Szabó-Knotik, Georg Demcisin: Haselboeck, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.

Einzelnachweise

  1. Orgelmusiker Hans Haselböck im Alter von 93 Jahren verstorben. 20. Oktober 2021, abgerufen am 20. Oktober 2021.
  2. Festkonzert für Hans Haselböck, Notiz in der Wiener Tageszeitung Kurier, 1. Juli 2018, S. 34
  3. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
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