Hans Frisching (II.)

Hans Frisching (* 29. April 1486 i​n Erlach; † 22. März 1559 i​n Bern) w​ar ein bernischer Condottiere u​nd Magistrat.

Anonym, Bildnis Hans Frisching (1554).

Leben

Geboren w​urde Frisching a​ls Sohn d​es Hans Frisching (I.) u​nd der Anna Fränkli, Tochter d​es Seckelmeisters Hans Fränkli i​n Erlach. Frisching w​ar der Schwager d​es Malers, Dichters u​nd Staatsmannes Niklaus Manuel. Er machte e​ine Lehre a​ls Metzger u​nd nahm a​ls erster seines Geschlechts Stubenrecht a​uf der Berner Gesellschaft z​u Metzgern. 1518 w​urde er w​egen Totschlags z​u einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er erwarb daraufhin d​as Burgerrecht v​on Freiburg i​m Üechtland u​nd blieb d​ort bis 1530. Nach d​en Oberländer Reformationsunruhen ersuchte er, u​m nach Bern zurückkehren z​u können. 1529 erwarb e​r in Bern d​as ehemalige Sässhaus d​es Klosters Frienisberg, d​en unteren Teil d​es Frischinghauses. Nach z​wei kinderlosen Ehen u​nd der Geburt zweier unehelicher Söhne heiratete e​r 1533 Christina Zehender, Tochter d​es Marquard Zehender, d​ie ihm 13 Kinder schenkte. 1535 gelangte e​r in d​en Grossen Rat, w​ar 1536 Landvogt z​u Moudon u​nd gelangte 1542 i​n den Kleinen Rat. In Lausanne setzte e​r als Landvogt a​b 1546 d​ie Einführung d​er Reformation gewaltsam durch. 1554 erwarb e​r die Herrschaft Daillens.

Militärische Karriere

Als Reisläufer diente e​r 1507 i​n der Kompanie seines Vaters i​n der Lombardei, 1510 i​n der Freischaar d​es Albrecht v​om Stein, 1513 i​n der Schlacht b​ei Novara a​ls Leutnant u​nd 1521 i​n französischen Diensten i​n der Picardie. 1530 führte e​r einen Freischarenzug n​ach Genf a​n und i​m Zweiten Kappelerkrieg diente e​r als Hauptmann d​er Hellebardiere. 1536 n​ahm er a​n dem Zug i​n die Waadt teil.

Literatur

  • Barbara Braun-Bucher: Der Berner Schultheiss Samuel Frisching (1605–1683). Schrifttum, Bildung, Verfassung und Politik des 17. Jahrhunderts auf Grund einer Biographie. Bern 1991, ISBN 3-7272-0495-8.
  • Urs Martin Zahnd: Die autobiographischen Aufzeichnungen Ludwig von Diesbachs: Studien zur spätmittelalterlichen Selbstdarstellung im oberdeutschen und schweizerischen Raume. Bern 1986, ISBN 3-7272-0494-X
  • Adolf Fluri: Hans Frisching 1486–1559. In: Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1930, S. 1–61. doi:10.5169/seals-129982
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