Hans-Peter Feldmann
Hans-Peter Feldmann (* 1941 in Düsseldorf) ist ein deutscher Konzeptkünstler.
Leben
Hans-Peter Feldmann wuchs in Hilden bei Düsseldorf auf und besuchte das dortige Helmholtz-Gymnasium.[1] In den 1960er-Jahren studierte Feldmann Malerei an der damaligen Kunstschule Linz, heute Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Seit 1968 arbeitet er konzeptuell mit Fotografie. Zumeist verwendet er alltägliche, „geknipste“ Bilder, die er zum Teil selbst erstellt, zum Teil gesammelt hat. Er fügt sie zu kleinen Serien zusammen, die er in Heften und Büchern ediert. Feldmann hat in seinem Œuvre ein Repertoire alltäglicher Dinge und Handlungen zusammengestellt. Zwischen 1968 und 1974 schuf Feldmann etwa 35 „Bilderhefte“. Zwei dieser Hefte wurden 1973 in Nr. 13 der Zeitschrift AQ publiziert[2]. 1980 erschien ebenda sein 'Telefonbuch', das seine letzte künstlerische Arbeit sein sollte[3]. 1974 gründete er den „Drei Möwen“-Verlag. Seit 1998 publiziert er auch im „Feldmann-Verlag“. Feldmann ist Mitbegründer der Zeitschrift „Ohio, Photographie wie noch nie“ (1995–1998) und der Zeitschrift „cahiers d´images“ zusammen mit Céline Duval. Feldmann lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er wurde 2010 mit dem achten Hugo Boss Prize ausgezeichnet. Eine Ausstellung im Solomon R. Guggenheim Museum folgte im Mai 2011.[4]
Werke im öffentlichen Raum
2007 nahm Hans-Peter Feldmann an Skulptur.Projekte in Münster mit der WC-Anlage am Domplatz teil. Dazu wurde die öffentliche Toilette am Domplatz in Feldmanns Auftrag – „in enger Kooperation mit einem städtischen Angestellten“ – mit moderner Badkeramik, farbigen Fliesen und zwei großformatigen Bildern ausgestattet und neu gestaltet.[5]
Feldmanns Skulptur David, eine Nachbildung von Michelangelos gleichnamigem Werk, aus Metall und Epoxidharz gefertigt, befand sich 2006 auf dem Heinrich-Böll-Platz in Köln hinter dem Museum Ludwig. Nach einem Zwischenaufenthalt in Düsseldorf gehörte Feldmanns Kopie von Michelangelos Florenzer Marmorarbeit seit dem April 2010 zu den Ausstellungsstücken des Kant-Parks in Duisburg. Nach Witterungsschäden wurde die Skulptur im Sommer 2016 eingelagert, und schließlich der Sockel im Winter 2018 abgebrochen, da sich das Lehmbruck-Museum als Besitzer die Finanzierung einer wetterfesten Restaurierung "nicht leisten wollte".[6][7]
- „David“ (2006) – in Köln
- „David“ (2010) – in Duisburg
Ein auf dem Dach parkendes Auto des Künstlers Hans-Peter Feldmann auf dem Parkplatz der Deichtorhallen, Hamburg, während dessen Ausstellung vom 1. März bis 2. Juni 2013
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1990 – Hans-Peter Feldmann, das Museum im Kopf, Portikus, Frankfurt; Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
- 2001 – Hans-Peter Feldmann 272 pages, Fundacio Antoni Tapies Barcelona
- 2002 – Hans-Peter Feldman 272 pages, Centre nationale de la photographie Paris, Fotomuseum Winterthur
- 2006 – Hans-Peter Feldmann in der Antikensammlung der Kunsthalle zu Kiel, Christian Albrechts-Universität, Schleswig-Holsteinischer Kunstverein Kiel
- 2007 – Hans-Peter Feldmann, Museum am Ostwall in Dortmund, Die Toten, RAF bis heute
- 2010 – Edition 46 – Hans-Peter Feldmann, Pinakothek der Moderne, München[8]
- 2010 / 2011 – Hans-Peter Feldmann, Kunstausstellung / Una exposición de Arte, Kunsthalle Düsseldorf, Museo Reina Sofía, Madrid,
- 2011 – The Hugo Boss Prize: Hans-Peter Feldmann, The Solomon R. Guggenheim Museum, New York City
- 2013 – Hans-Peter Feldmann Kunstausstellung, Deichtorhallen, Hamburg[9]
- 2013 – Gallery Weekend in Berlin: drei Ausstellungen: Johnen Galerie; Galerien Barbara Wien und Wilma Lukatsch sowie Galerie Mehdi Chouakri.[10]
- 2016 – 100 Jahre, Gewerbepark-Süd, Hilden
- 2022 – Hans-Peter Feldmann. Kunstausstellung Kunstbüdchen Ratingen-Lintorf[11]
Gruppenausstellungen
- 1972 documenta 5, Kassel
- 1975 Biennale de la Jeneusse, Paris
- 1977 150 Jahre Fotografie documenta 6, Kassel[12]
- 2003 Biennale di Venezia, Venedig
- 2010 Ruhrblicke, Zeche Zollverein, Essen
- 2014 Happy Birthday! 20 Jahre Sammlung Goetz. (Gruppenausstellung), Sammlung Goetz, München[13], Katalog.
- 2015 Sob As Nuvens: Da Paranoia Ao Sublime Digital, Museu Serralves, Porto
- 2018 I'm a Believer. Pop Art und Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus und der KiCo Stiftung, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München[14]. Die hier präsentierte Installation "Laden 1975–2015" gehört seit 2015 zum Sammlungsbestand der städtischen Institution.[15]
Literatur (Auswahl)
- Hans-Peter Feldmann: DIE TOTEN: 1967–1993: STUDENTENBEWEGUNG, APO, BAADER-MEINHOF, BEWEGUNG 2. JUNI, REVOLUTIONÄRE ZELLEN, RAF, ... Feldmann Verlag, Düsseldorf 1998
- Hans-Peter Feldmann: Portrait. Schirmer/Mosel München 1994
- Hans-Peter Feldmann: Voyeur 2. Aufl. König, Köln 1997
- Céline Duval, Hans-Peter Feldmann: cahier d’images. 7 Magazine 2001
- Hans-Peter Feldmann: Bilder / Pictures. 2002
- Hans-Peter Feldmann: Birgit. Contemporary Art Gallery, Vancouver 2006
- Hans-Peter Feldmann: Smoke. Walther König, Köln 2007
- Hans-Peter Feldmann: Interview zusammen mit Hans Ulrich Obrist. Walther König, Köln 2009
Weblinks
Einzelnachweise
- Barbara Steingiesser: Zu Besuch bei einem scheuen Kunst-Star. Rheinische Post, 12. Februar 2016, abgerufen am 15. Februar 2016.
- http://aq-verlag.de/aq-situationen-der-zeitgen%C3%B6ssischen-kunst-und-literatur/aq-13-photos/
- http://aq-verlag.de/kunst-art/hans-peter-feldmann/telefonbuch/
- Carol Vogel: German Artist Wins $100,000 Prize. New York Times. 4. November 2010. Abgerufen am 4. November 2010.
- www.skulptur-projekte.de: Hans-Peter Feldmann
- Stefan Endell: Lehmbruck-Museum will eine wetterfeste David-Skulptur. FUNKE Digital First GmbH. 20. August 2016. Abgerufen am 26. April 2019.
- Der David ist weg. In: xtranews. 4. Dezember 2016, abgerufen am 15. September 2019.
- Pinakothek der Moderne
- Hans-Peter Feldmann Kunstausstellung. Ausstellungshinweis auf www.deichtorhallen.de (aufgerufen am 1. April 2013).
- Vera Straub: Wer zuletzt lacht... in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 28. April 2013, S. 31.
- Rh.Post vom 19. Januar 2022
- Katalog zur documenta 6: Band 2, Seite 162: Fotografie/Film/Video, 1977 ISBN 3-920453-00-X
- Seite zur Ausstellung, abgerufen am 23. Mai 2014.
- Lenbachhaus - I'm a Believer. Abgerufen am 18. März 2019.
- Detail. Abgerufen am 18. März 2019.