Hans-Joachim Weirather

Hans-Joachim Weirather (* 18. Februar 1959 i​n Memmingen) i​st ein deutscher Politiker. Er i​st Mitglied d​er Freien Wähler u​nd war v​on 2006 b​is 2020 Landrat d​es Landkreises Unterallgäu.

Landrat Hans-Joachim Weirather

Leben

Hans-Joachim Weirather i​st im oberschwäbischen Fellheim aufgewachsen. Sein Vater Hans w​ar Bauingenieur u​nd Mutter Antonia k​am aus e​iner Landwirtschaft. Er h​at noch z​wei weitere Geschwister. In seiner Gemeinde Fellheim i​st er u. a. Mitglied i​m Förderkreis Synagoge Fellheim. Weirather i​st verheiratet, h​at drei Kinder u​nd wohnt i​n Fellheim. Seine Hobbys s​ind Bergwandern, Langlaufen, Joggen u​nd Skifahren i​n Südtirol. Seit 2012 i​st er Präsident d​es Fischereiverbands Schwaben e.V.

Ausbildung und Beruf

In Fellheim besuchte e​r ab 1965 d​ie Volksschule. 1979 machte e​r das Abitur a​m Bernhard-Strigel-Gymnasium i​n Memmingen. Von 1979 b​is 1980 leistete e​r den Wehrdienst. Zur allgemeinen Grundausbildung w​ar er i​n Landshut u​nd später b​eim Gebirgssanitätsbataillon 8 i​n Kempten (Allgäu).

Von 1980 bis 1986 studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Universität München. Danach war er Bauleiter bei der Firma Josef Hebel in Memmingen. 1989 machte er eine zweijährige Ausbildung zum Regierungsbaumeister. Danach wechselte er an das Wasserwirtschaftsamt in Kempten und von dort zum Wasserwirtschaftsamt Krumbach, wo er in Neu-Ulm Leiter der Gebietsabteilung war. Von 1992 bis 1996 hatte Weirather einen Lehrauftrag an der Hochschule in Augsburg im Fach Bauingenieurwesen. 1993 wurde er an das Wasserwirtschaftsamt Krumbach versetzt, dort war er Leiter der Gebietsabteilung für den Landkreis Neu-Ulm. Im Oktober 1994 wurde er Bauoberrat. Im Dezember 1994 wurde Weirather an das damalige Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU); Abteilung Wasserwirtschaft, versetzt. Seine Schwerpunktaufgaben: Verwaltungsreform, Organisationsentwicklung, Einführung neuer Steuerungsmodelle in der Bayer. Wasserwirtschaftsverwaltung, Controlling, Kosten- und Leistungsrechnung. Im Juli 2001 wurde er Baudirektor. Von November 2001 bis August 2002 erfolgte die Abordnung an die Bayerische Staatskanzlei, um am Lehrgang für Verwaltungsführung teilzunehmen. Dieses neunmonatige Vollzeitseminar dürfen nur ausgewählte, angehende Führungskräfte aus allen Staatsministerien im Freistaat besuchen.

Wasserwirtschaftsamt Kempten

Im Dezember 2002 wurde Weirather Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Kempten mit circa 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hier setzte er Infrastrukturprojekte unter anderem im Hochwasserschutz um. 2004 wurde er leitender Baudirektor, bevor er 2006 zum Landrat des Landkreises Unterallgäu gewählt wurde. Im Bezirkstag von Schwaben ist er Mitglied des Jugendausschusses.

Landrat Landkreis Unterallgäu

Seit August 2006 ist Hans-Joachim Weirather Landrat des Landkreises Unterallgäu. In seiner ersten Amtszeit wurde ein Klimaschutzkonzept erstellt, um eine langfristige, zielgerichtete Energie- und Klimaschutzpolitik umzusetzen.[1][2] Auch in der Amtszeit Weirathers bemüht sich der Landkreis Unterallgäu gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden um einen umfassenden Hochwasserschutz, vor allem im Günztal.[3] Über 25 Millionen Euro hat der Landkreis Unterallgäu in der Amtszeit Weirathers für den Aus- und Umbau von Kreisstraßen ausgegeben sowie in den öffentlichen Personennahverkehr und in den Ausbau der Rad- und Wanderregion Unterallgäu investiert.[4][5] Mit den Kreiskliniken Mindelheim und Ottobeuren hat der Landkreis Einrichtungen, die eine medizinische Spitzenposition in der Region einnehmen. Durch eine Kooperation mit dem Klinikum Memmingen soll die flächendeckende medizinische Versorgung im Unterallgäu sowie in Memmingen gesichert werden.[6] 2009 entließ der Verwaltungsrat der Kliniken Unterallgäu unter dem Vorsitz Weirathers den damaligen Klinikvorstand und einen Chefarzt. Die rechtliche Auseinandersetzung endete mit einem Vergleich. Die Entlassungen führten damals zu Diskussionen in der Bevölkerung und in den Medien. Des Weiteren beschloss der Verwaltungsrat die Schließung des medizinischen Versorgungszentrums in Babenhausen. In der Kreisstadt Mindelheim konnte es dagegen geöffnet bleiben.

Die Freien Wähler Unterallgäu nominierten a​m 26. Januar 2012 Weirather a​ls Kandidaten für d​ie Landratswahl a​m 22. April 2012.[7] Am 22. April 2012 w​urde er i​m Amt bestätigt.[8] Bei d​er Landratswahl 2020 kandidierte e​r nicht mehr; s​ein Nachfolger a​b 1. Mai 2020 i​st Alex Eder.

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Einzelnachweise

  1. Landkreis setzt ein Zeichen für Klimaschutz. Abgerufen am 8. August 2012.
  2. Ein Klimaschutzmanager fürs Unterallgäu. Abgerufen am 8. August 2012.
  3. Landrat hakt bei Ministerium nach. Abgerufen am 8. August 2012.
  4. Kürzere Wartezeiten an Haltestellen. Abgerufen am 8. August 2012.
  5. Landrat: Millionen investiert und Schulden abgebaut. Abgerufen am 8. August 2012.
  6. Das Unterallgäu streckt seine Fühler in Richtung Memmingen aus. Abgerufen am 8. August 2012.
  7. Augsburger Allgemeine: „Der Wahlkampf hat 2006 begonnen“ vom 28. Dezember 2011, eingesehen am 3. Februar 2012
  8. Wahl im Landkreis Unterallgäu. Abgerufen am 22. April 2012.
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