Hans-A-Plast
Hans-A-Plast war eine Punkband aus Hannover, die 1978 von Jens Meyer (Gitarre), Micha Polten (Gitarre), Renate Baumgart (Bass) sowie Bettina Schröder (Schlagzeug) gegründet wurde. Wenig später stieß Annette Benjamin zur Formation, die mit ihrem Gesang die Gruppe entschieden prägte.
Hans-A-Plast | |
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Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Hannover (Deutschland) |
Genre(s) | Deutschpunk |
Gründung | 1978 |
Aktuelle Besetzung | |
Jens Meyer († 2021) | |
Gitarre | Micha Polten |
Renate Baumgart | |
Bettina Schröder | |
Annette Benjamin |
Geschichte
1979 erschien das Debütalbum der Gruppe im Eigenvertrieb, das mit Titeln, wie Rock ’n’ Roll Freitag, Amerikaner und Es brennt (Was tun wenn es brennt …), einige erste deutsche Punkklassiker enthielt. Ohne Promotion verkaufte sich das Album über 20.000 Mal und war neben AmokKoma von Abwärts eines der erfolgreichsten deutschen Punkalben der Frühzeit. Mit feministischen Titeln, wie Für ’ne Frau oder Hau ab, du stinkst, sprach die Gruppe auch Leute außerhalb der Punkszene an. Aufgrund des Erfolgs wurde der Gruppe von einigen Punks vorgeworfen, „kommerziell und etabliert“ zu sein.
Nach längerer Pause folgte das Album Ausradiert, das Lieder wie Schwarz & Weiß, Loreley, Sacco di Roma oder den Titelsong enthielt. Dazu wurde ein selbstproduziertes Video zu dem Titel Monstertanz in der Fernsehsendung Formel Eins gezeigt. Nachdem Annette Benjamin heiratete und aus der Band ausstieg, lösten sich Hans-A-Plast auf. 1988 erschien neben einer CD-Kompilation von Hans-A-Plast auch eine Solo-LP der Schlagzeugerin Bettina Schröder. Sie ist als einzige heute noch mit Herzen in Terzen musikalisch aktiv. 2005 wurden die Hans-A-Plast-LPs remastered auf CD neu veröffentlicht, auch eine Nachpressung der ersten LP findet in Punk-Kreisen große Nachfrage.
Hans-A-Plast-Sängerin Annette Benjamin nahm im Jahre 2005 den Hans-A-Plast-Song Monstertanz zusammen mit der deutschen Deathrock-Band Bloody Dead and Sexy neu auf. Der Song wurde auf der limitierten Version des Bloody-Dead-and-Sexy-Albums Narcotic Room veröffentlicht.
Gründungsmitglied Jens Meyer, Mitbegründer des Labels No Fun Records, starb im Juli 2021 im Alter von 65 Jahren.[1]
Diskografie
- 1979: Hans-A-Plast I (LP, Lava)
- 1980: Hans-A-Plast I (LP, No Fun Records, NF 002, Cover wie bei Lava, jedoch anderes Label)
- 1980: Hans-A-Plast II (LP, No Fun, NF 007)
- 1981: Lemminger Punx / Sex Sex Sex (Single, No Fun, NF 110, teilweise auch als rote Schallplatte)
- 1983: Ausradiert (LP, No Fun, NF 020)
- 1988: Hans-A-Plast (CD, Kompilation)
- 2005: Hans-A-Plast I (Neuauflage, LP: Re-Force, RE 006, teilweise auch in transparent/CD inkl. der beiden Songs der Single: Indigo 849942)
- 2005/2006: Hans-A-Plast II (Neuauflage, LP inkl. der beiden Songs der Single: Re-Force, RE 011, teilweise auch in rot/CD: Indigo CD 85002)
- 2005: Ausradiert (Neuauflage, CD: Indigo 850092)
Literatur
- Matthias Blazek: Das niedersächsische Bandkompendium 1963–2003 – Daten und Fakten von 100 Rockgruppen aus Niedersachsen. Celle 2006, S. 65 ISBN 978-3-00-018947-0
- Mathias Döpfner und Thomas Garms: Neue deutsche Welle – Kunst oder Mode. Ullstein Verlag, München 1984, ISBN 3-548-36505-1
- Bernd Hahn und Holger Schindler: Punk – Die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt. Buntbuch-Verlag, Hamburg 1982
- Albrecht Koch: Angriff aufs Schlaraffenland – 20 Jahre deutschsprachige Popmusik. Ullstein Verlag, München 1987
- Jürgen Teipel: Verschwende Deine Jugend: Ein Doku-Roman über den deutschen Punk und New Wave, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2001
Weblinks
- Hans-A-Plast bei Discogs
Einzelnachweise
- News – Verstorben. In: Ox-Fanzine. Nr. 159, Dezember 2021, S. 5.