Hanns Ullstein jun.
Hanns Ullstein jun. (* 28. Januar 1937 in Leipzig)[1] ist ein deutscher Pferdezüchter, Fachautor und Pionier des Wanderreitens und der artgerechten Pferdehaltung.
Leben
Hanns Ullstein jun. ist ein Halbbruder der von Ende der 1930er bis Anfang der 1950er Jahre international erfolgreichen deutsch-italienischen Tennisspielerin Annalisa Bossi (Geburtsname: Annelies Ullstein).[2] Die beiden Geschwister entstammen einem Zweig der Verlegerfamilie Ullstein, der im 19. und 20. Jahrhundert in Leipzig eine Papiergroßhandlung und gleichzeitig in Lichtenberg (Oberfranken) eine Spezialpapierfabrik betrieb. Zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Vater verwendet Hanns Ullstein stets die Bezeichnung „junior“.
Ullstein ist Papier- und Wirtschaftsingenieur, entschied sich aber schon früh, die Familientradition nicht fortzusetzen. Seit den 1960er Jahren entwickelte er allmählich sein Hobby zum Beruf und wurde dadurch nach und nach Pferdefachmann. Seit 1983 betreibt er seine vielfältigen Vorhaben auf dem von ihm gepachteten Gut Wildschwaige bei Oberding, einem früheren Versuchsbetrieb des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der Technischen Universität München. Ullstein hält zahlreiche Patente insbesondere in den Bereichen Pferdehaltung und -fütterung[3] und hat eine Bewertung für Pferdehaltungen (Stall-Sterne) eingeführt. Er begründete das Wanderreiten in Deutschland[4] und war in diesem Zusammenhang erster Vorsitzender des Ersten Trekking-Clubs Deutschland e. V. nach dessen Gründung 1966. Herbert Fischer, „deutscher Wanderreiterpapst“[5] und Gründer der Deutschen Wanderreiter-Akademie, nennt Ullstein seinen „geistigen Mentor“.[6]
Ullstein ist ein Pionier der Pferdehaltung in Laufställen[7] und gründete 1989 den Verein Laufstall-Arbeits-Gemeinschaft für artgerechte Pferdehaltung (LAG),[8] dessen Vorsitzender er bis 2005 war.[9] An Praktiker richtet sich der von ihm erstellte und vertriebene Pferdehaltungs-Katalog, der erstmals 1996 und zuletzt 2012 in einer grundlegend überarbeiteten Fassung erschien. Ullstein ist in zweiter Ehe verheiratet und hat vier Kinder.[10]
Veröffentlichungen
Weblinks
Einzelnachweise
- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser B, Bd. 18 (1989), S. 283
- Vgl. den Artikel über Annalisa Bossi in der italienischen Wikipedia (Stand Januar 2015)
- Abfrage in Espacenet (18. Januar 2015): Espacenet – results view
- Charlotte Erdmann: EQUITANA mit großem Islanddorf und IPZV-Programm. (Nicht mehr online verfügbar.) Februar 2015, archiviert vom Original am 25. Februar 2015; abgerufen am 1. März 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Siehe auch Heinz Dramsch, Trekking – oder das Wandern mit Pferden, in: Stuttgarter Nachrichten, 22. August 1968, Seite 20; Wendelin Schmidt, Wo Roß und Reiter auf Wanderschaft gehen. In: Hohenlober Leben, Beilage zur Tauber-Zeitung, Nr. 7/1976
- Interview des WanderreiterMagazins mit Herbert Fischer (wohl von 2011, abgerufen am 8. Februar 2015)
- Siehe den Scan einer Buchwidmung Fischers an Ullstein aus dem Jahr 2012 (Memento des Originals vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 8. Februar 2015)
- Alexandra González: Neues aus der Pferdeforschung. In: Reiter und Pferde in Westfalen. Juni 2013, abgerufen am 18. Januar 2015.
- Website der Laufstall-Arbeits-Gemeinschaft mit Erwähnung Ullsteins
- fs aktuell – Wechsel im LAG-Vorsitz: „Den Service für die Mitglieder intensivieren“. In: Freizeit im Sattel. Die Fachzeitschrift rund ums Reiten, ISSN 0342-4758, Bd. 47 (2005), S. 11
- Archivlink (Memento des Originals vom 9. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
