Halbgebänderter Plattschwanz
Der Halbgebänderte Plattschwanz (Laticauda semifasciata, auch als chinesische Seeschlange oder in Japan als erabu umi hebi oder in Okinawa als irabu bekannt) zählt innerhalb der Familie der Giftnattern (Elapidae) und der Unterfamilie der Laticaudinae zur Gattung der Plattschwänze (Laticauda). Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1837 von dem deutschen Naturwissenschaftler Kaspar Reinwardt. Die Art kommt ausschließlich in Asien im warmen Westpazifik zwischen Papua, Singapur und dem südlichen Japan wie etwa Okinawa vor.
Halbgebänderter Plattschwanz | ||||||||||||
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Halbgebänderter Plattschwanz (Laticauda semifasciata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Laticauda semifasciata | ||||||||||||
(Reinwardt, 1837) |
Erscheinung
Der Halbgebänderte Plattschwanz besitzt einen eher kurzen Kopf mit verhältnismäßig gedrungenem Rumpf, das Schwanzende besteht überwiegend aus Haut, die flossenähnlich verbreitert ist und keine feste Stützstruktur wie ein Skelett besitzt. Der Magen ist verhältnismäßig groß angelegt. Schwarze und dunkelbraune Bänder verlaufen entlang des Körpers an der Seite, was zur Namensgebung geführt hatte.[1]
Lebensweise
Die Schlange bewohnt bevorzugt Korallenriffe in Küstennähe und brütet gerne in engen Spalten und Höhlen. Sie zeigt eine nachtaktive Lebensweise und ist untertags kaum anzutreffen. Da sie luftatmend ist, taucht sie mindestens alle sechs Stunden an die Oberfläche auf. Für eine ausdauernde Verfolgung der bevorzugten Beute, kleinere Fische, ist der Plattschwanz zu langsam, daher lauert er versteckt in den Korallen. Es wurden schon Jagdverbände aus Plattschwänzen mit anderen Räubern wie Mulloidichthys martinicus und Caranx melampygus beobachtet, die gemeinsam Beutefische aus engen Riffstellen heraustrieben, vergleichbar mit Jagdstrategien mancher Muränen.[2]
Fortpflanzung und Wachstum
Beide Geschlechter werden ab etwa 70–80 cm Körperlänge fortpflanzungsfähig. Weibchen legen ihre Brut, meist bestehend aus 3–7 Eiern, an Land ab, wo diese nach weiteren 4–5 Monaten ausschlüpft.[3] Als ausgewachsene Exemplare erreichen sie Körperlängen von bis zu 170 cm.[4]
Gift
Halbgebänderte Plattschwänze sind überaus giftig, im Vergleich zu Kobragift ist das ihre etwa 10-mal stärker. Es kommt aber selten zu Attacken auf Menschen, da die Schlangen scheu sind und nur bei akuter Bedrohung beißen. Das Gift, Erabutoxin B, wirkt auf den nikotinischen Acetylcholinrezeptor in der Muskulatur und lähmt die Beute.[5]
Einzelnachweise
- Il-Hun Kim: Chinese sea snake (Laticauda semifasciata) misidentified as slender-necked sea snake in previous published account in Korea. In: Journal of Ecology and Environment. 2016, doi:10.1186/s41610-016-0002-3 (biomedcentral.com).
- Laticauda semifasciata bei ARKive.org (Memento vom 8. Oktober 2012 im Internet Archive)
- M. C. Tu: Reproductive biology of the sea snake, Laticauda semifasciata, in Taiwan. In: Journal of Herpetology. Band 24, Nr. 2, 1990, S. 119–126, doi:10.2307/1564218, JSTOR:1564218.
- Pseudolaticauda semifasciata In: Snakes of Taiwan, abgerufen am 7. Oktober 2012
- Erabutoxin B In: Uniprot.org, abgerufen am 15. November 2017
Weblinks
- Laticauda semifasciata In: The Reptile Database
- Laticauda semifasciata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021.1. Eingestellt von: Lane, A. & Gatus, J., 2009. Abgerufen am 31. Mai 2021.