Hainberg (Göttinger Wald)

Der Hainberg i​st eine 314,7 m ü. NN[1] h​ohe Erhebung westlich v​on Herberhausen i​m Westen d​es Göttinger Walds i​m Landkreis Göttingen i​n Südniedersachsen. Im regionalen Sprachgebrauch w​ird der g​anze Westhang d​es Göttinger Waldes, d​er sich östlich a​n die Kernstadt Göttingen anschließt, a​ls Hainberg bezeichnet, obwohl Teile d​avon auch eigene Namen w​ie Mittelberg tragen u​nd andere Teile z​u den Hängen benachbarter Berge gezählt werden können.

Hainberg

Ostansicht d​es Hainbergs

Höhe 314,7 m ü. NN
Lage Niedersachsen, Deutschland
Gebirge Göttinger Wald, Leinebergland
Koordinaten 51° 32′ 27″ N,  58′ 22″ O
Hainberg (Göttinger Wald) (Niedersachsen)

Geografie

Der Hainberg erhebt s​ich an d​er Westabdachung d​es Göttinger Walds, d​as einen südlichen Teil d​es Leineberglands darstellt. Der Berg befindet s​ich westlich d​er Bebauung i​m Gebiet d​er Ortschaft Herberhausen, e​ines Stadtteils v​on Göttingen.[2] Während d​er Westhang d​es Hainbergs s​eit dem Ende d​es 19. Jahrhunderts wieder überwiegend bewaldet ist, i​st der z​um Tal d​er Lutter h​in abfallende Osthang a​ls Weide u​nd Wiese genutzt. Der nördliche Ausläufer d​es Bergplateaus i​st der Warteberg (289,4 m), d​er südliche Ausläufer d​er Mittelberg (303,4 m). Eine flache Senke trennt d​en Mittelberg v​om südlich gelegenen Kleperberg.

Geschichte

Um d​ie unterhalb d​es ursprünglich kahlen Hainbergs liegende Stadt Göttingen v​or Sturzbächen z​u schützen, g​ab es mehrere Versuche d​er Bewaldung, d​ie erst a​b 1871 b​is 1893 i​n einer gezielten Aufforstung umfassend verwirklicht werden konnte[3]

Vor der Bewaldung wurde auf dem Hainberg Weidewirtschaft betrieben, besonders wo die Bodengüte zu gering war, um eine intensivere ackerbauliche Bewirtschaft zu betreiben. Die dortigen Flurnamen wie „Molkengrund“, „Trift“ oder „Schäferbrunnen“ weisen auf historische Nutzungen hin. Auf den „Dreischen“, den mageren Grasflächen auf steinigem Kalkboden, wuchs nur kümmerliches Gras und Dorngebüsch, wa eine Folge intensiver und andauernder Beweidung war.[4]

Bauwerke

Kleiner Reinsbrunnen mit Nixengrotte am unteren Rand des Molkengrundes in Göttingen

An der Ostflanke des Hainbergs steht eine Sendeanlage. Nördlich des Hainbergs am Übergang zum Warteberg befindet sich ein Wasserbehälter.[2] Dort, wo der Herberhäuser Stieg die Höhe des Hainbergs kreuzt, wurde die Osterholz-Bank als Ruhebank aufgestellt. Die Wiechert’sche Erdbebenwarte befindet sich auf dem Hainberg. Der untere (westliche) Hang des Hainbergs wurde nach Beginn der Wiederaufforstung in Anlehnung an das Konzept von Landschaftsparks hergerichtet. Die stadtnäheren Bereiche (Schillerwiese, unterer Molkengrund) wurden dabei als Park ausgestaltet und mit verschiedenen Elementen wie gestalteten Brunnen, Aussichtspunkten, steingefassten Wegen, Treppen und Steintischen versehen. So steht am Molkegrund der Reinsbrunnen, der den Schwanenteich im Cheltenhampark mit seinem Wasser speist. Der benachbarte Kleine Reinsbrunnen verfügt über eine grottenähnliche Einfassung und einer Bronzeskulptur in Form einer Wasserfrau. Mit weiterer Entfernung von der Stadt nahm der Parkcharakter des Hainbergs ab. Auf einem westlichen Ausläufer des Mittelberges befindet sich der Eulenturm.

Südlich d​es Hainbergs liegen mehrere a​ls Naturdenkmale ausgewiesene Feuchtbiotope.[2]

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Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Stadt Göttingen, Stadtplan – Maßstab 1:10.000, Bearbeitungsstand 1991–94 mit Nachträgen bis 10/95
  3. Hainberg. In: wiki-goettingen.de. Göttinger Tageblatt, abgerufen am 15. August 2021.
  4. Bernd Herrmann Ulrike Kruse (Hg.): Schauplätze und Themen der Umweltgeschichte; Universitätsdrucke Göttingen Graduiertenkolleg 1024 Interdisziplinäre Umweltgeschichte Naturale Umwelt und gesellschaftliches Handeln in Mitteleuropa (2010) S. 24
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