Hadassah
Hadassah (nach dem hebräischen Wort für Myrte, zugleich jüdischer Name der Königin Esther) ist eine 1912 von Henrietta Szold gegründete zionistische Frauenorganisation in den USA. Sie setzt sich insbesondere für das Gesundheitswesen in Israel und für die Stärkung der Position der Frauen ein. In Israel unterstützt Hadassah die eigene Hadassah Medical Organisation.
Jerusalemer Krankenhäuser
Die Organisation baute das Hadassah-Hospital zunächst auf dem Skopusberg im Osten von Jerusalem auf.
Am 13. April 1948, einen Monat vor der Gründung des Staats Israel, wurde ein Versorgungskonvoi auf dem Weg zum Krankenhaus im Stadtteil Scheich Dscharrah angegriffen. Die britische Armee griff erst nach sechs Stunden ein. Bei diesem Überfall wurden 77 jüdische Ärzte, Krankenschwestern und Patienten getötet. Nach jahrelangen Diskussionen wurde das Krankenhaus nach Ein Kerem in Westjerusalem verlegt und konnte 1961 eröffnet werden.
Der Skopusberg war bis 1967 eine israelische Enklave im jordanisch besetzten Ostjerusalem.
Das ursprüngliche Spital auf dem Skopusberg wurde nach siebenundzwanzigjähriger Unterbrechung am 21. Oktober 1975 wiedereröffnet, sodass es seitdem zwei Hadassah-Krankenhäuser in Jerusalem gibt:[1]
- Das Hadassah University Hospital Ein Kerem im Westen: ⊙
- Das Hadassah Medical Center auf dem Mount Scopus: ⊙
Das Hadassah-Krankenhaus Ein Kerem ist ein Universitätskrankenhaus, an dem auf vielen Feldern geforscht wird. Es ist heute eines der führenden Krankenhäuser im Nahen Osten und wird vollständig aus Spenden und erbrachten medizinischen Leistungen finanziert. Das Motto des Krankenhauses lautet: „Building a better world through medicine“ (Durch Medizin eine bessere Welt erbauen). Getreu diesem Motto steht das Hadassah-Krankenhaus allen Menschen der Region offen, unabhängig von Religion, Geschlecht oder Staatsangehörigkeit.
Kunst
Das Hadassah-Krankenhaus in Ein Kerem beherbergt in der hauseigenen Synagoge die berühmten zwölf Fenster von Marc Chagall, welche die 12 Stämme des Volkes Israel, bzw. die 12 Söhne Jakobs darstellen.[2]
Organisationen
Neben der Hadassah-Organisation, die nur in Amerika tätig ist, gibt es noch:
- Hadassah International (Botschafterin Judith Epstein)
- Young Hadassah International (ein Netzwerk von Jugendlichen und jungen Erwachsenen)
- Hadassah Deutschland (mit Sitz in München)
- Hadassah Switzerland (mit Sitz in Zürich)
Literatur
- Nira Bartal: Hadassah. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 2: Co–Ha. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02502-9, S. 498–501.
Weblinks
Einzelnachweise
- Mordecai Naor: Eretz Israel. Das 20. Jahrhundert. Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 454.
- Chagall-Fenster (ausführliche Beschreibung in Englisch auf der Website des Krankenhauses), abgerufen am 6. Dezember 2019.