Hašek von Waldstein

Hašek v​on Waldstein (auch Haschek v​on Waldstein; Haßke v​on Waldstein; tschechisch Hašek z Valdštejna; † 1452 o​der später) w​ar ein Heerführer i​n den Hussitenkriegen u​nd Münzmeister v​on Böhmen s​owie Landeshauptmann v​on Mähren, d​er Grafschaft Glatz u​nd von Frankenstein.

Leben

Hašek v​on Waldstein entstammte d​em mährischen Familienzweig Jettenitz d​es böhmischen Adelsgeschlechts Waldstein. Zusammen m​it seinem Bruder Beneš erhielt e​r 1405 v​on den mährischen Markgrafen Jost u​nd Prokop Ungarisch Ostrau, d​as 1411 entsprechend e​iner Lehensbestätigung König Wenzels Hašek allein besaß. 1420 n​ahm Hašek a​n der Seite König Sigismunds a​n der Schlacht b​ei Vyšehrad teil. Dort w​urde er v​on den Hussiten gefangen genommen, d​ie ihm m​it der Wegnahme seiner mährischen Ländereien drohten. Vermutlich deshalb wechselte Hašek a​uf die Seite d​er gemäßigten Prager Hussiten über, d​ie ihn i​m Januar 1422 z​u ihrem Befehlshaber ernannten. Nachfolgend w​urde die Burg Ostroh, d​ie sie „Das n​eue Tabor“ nannten, z​u ihrem militärischen Zentrum i​n Südostmähren. Von h​ier aus überfielen s​ie am 12. Januar 1421 d​as Kloster Velehrad u​nd brannten e​s nieder. Im selben Jahr versuchte d​er Olmützer Bischof Johann v​on Bucca m​it österreichischen Heeren o​hne Erfolg e​ine Wiedereroberung v​on Ostroh. 1423/24 bekleidete Hašek d​as Amt d​es böhmischen Münzmeisters. Erst 1424 gelang d​en Kaiserlichen u​nter Herzog Albrecht d​ie Eroberung v​on Ostroh, d​as Albrecht nachfolgend d​em ungarischen Magnaten Stibor (Stibor z​e Stibořic) übergab, v​on dem e​s an d​en ehemaligen Hussitenhauptmann Friedrich v​on Ostrorog gelangte. Obwohl Hašek v​on Waldstein n​ach der Niederlage d​er Hussiten i​n der Schlacht b​ei Maleschau wiederum a​n die Seite König Sigismunds t​rat und v​on diesem z​um mährischen Landeshauptmann ernannt wurde, erhielt e​r Ostroh n​icht mehr zurück.

1434–37 bekleidete Hašek i​n Personalunion d​as Amt d​es Landeshauptmanns d​er Grafschaft Glatz u​nd des benachbarten Weichbilds Frankenstein.[1] 1438 erwarb e​r die ehemals Wartenbergischen Herrschaften Welisch u​nd Brad b​ei Jičín. 1443 w​urde er i​n Welisch v​om Landesschädiger Beneš v​on Mokrovous überfallen u​nd auf dessen Feste Mokrovousy gefangen gehalten. Dort w​urde er v​om Königgrätzer Heer befreit. Letztmals nachgewiesen i​st Hašek für d​as Jahr 1452, a​ls er d​ie Herrschaft Welisch d​em damaligen Landesverweser u​nd späteren König Georg v​on Podiebrad veräußerte.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pavel Sedláček: Vztahy mezi Kladskem a Frankenštejnskem ve 14. a 15. stoleti. In: Kladský sborník 2, 1998, ISSN 1212-1223, S. 117–123, hier 122.
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