Höhlenlangbein

Das Höhlenlangbein (Amilenus aurantiacus) i​st ein Spinnentier a​us der Familie d​er Schneider. Es w​urde vom Verband d​er deutschen Höhlen- u​nd Karstforscher z​um Höhlentier d​es Jahres 2016 gekürt.

Höhlenlangbein
Systematik
Ordnung: Weberknechte
Unterordnung: Eupnoi
Überfamilie: Phalangioidea
Familie: Schneider (Phalangiidae)
Gattung: Amilenus
Art: Höhlenlangbein
Wissenschaftlicher Name
Amilenus aurantiacus
(Simon, 1881)

Merkmale

Männliche Höhlenlangbeine haben eine Körpergröße von 2,8 bis 3,3 mm. Weibchen kommen auf 3,5 bis 5,5 mm. Dazu haben sie auffallend lange Beine.
Höhlenlangbeine sind an ihrer markanten Zeichnung auf dem Hinterleib erkennbar. Diese Zeichnung wird als „lyraförmig[1][2] oder als „gespiegeltes Z“ beschrieben.[3] Diese Zeichnung ist bei Weibchen und Jungtieren auf dem helleren Untergrund gut zu erkennen, während sie bei kontrastärmeren gelbbraunen Männchen nicht einfach zu erkennen ist.[4]

Verbreitung

Die Verbreitung erstreckt s​ich von d​en Alpen über Mitteleuropa über d​ie Balkanhalbinsel b​is nach Griechenland.[1][2][4]

Lebensweise

Der Hauptlebensraum des Höhlenlangbeins sind Wälder. Während des Sommerhalbjahrs leben sie in der Bodenschicht unter Laub, Steinen und Holz. Um zu überwintern sind sie auf Felsspalten oder Höhlen angewiesen, in denen die Temperatur den Gefrierpunkt nicht oder nur kurzzeitig unterschreitet.
Adulte Tiere legen im Frühjahr Eier am Waldboden ab. Geschlüpfte Jungtiere entwickeln sich bis zum Herbst zu subadulten Tieren, die dann in frostfreie Spalten oder Höhlen zu finden sind. Dort finden sich meist große Ansammlungen von hunderten Tieren, die gemeinsam Überwintern. Dabei findet ebenfalls die Reifehäutung statt, indem sich die Tiere an der Decke von Höhlen und Spalten festkrallen und ihre Beine aus der Hülle herausziehen.[1]
Aufgrund der Überwinterung in Höhlen wird das Höhlenlangbein als subtroglophil eingestuft.[1][4]

Einzelnachweise

  1. Stefan Zaenker, Klaus Bogon, Alexander Weigand: Die Höhlentiere Deutschlands. 1. Auflage. Quellen & Meyer Verlag GmbH & Co., Wiebelsheim 2020, ISBN 978-3-494-01831-7, S. 194195.
  2. Höhlenlangbein - Höhlentier des Jahres 2016. Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., abgerufen am 18. Juni 2021.
  3. Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe: Spinnentiere. Abgerufen am 18. Juni 2021.
  4. Stefan Zaenker, Axel L. Schönhofer & Theo Blick: Das Höhlenlangbein Amilenus aurantiacus (Opiliones: Phalangiidae) ist Höhlentier des Jahres 2016 in Deutschland. In: Arachnologische Mitteilungen. Band 52. Karlsruhe September 2016, S. 8187 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 19. Juni 2021]).
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