Gutshaus Döbbelin
Das Gutshaus Döbbelin, auch als Schloss Döbbelin bezeichnet, ist ein Herrenhaus im zur Stadt Stendal gehörenden Dorf Döbbelin in Sachsen-Anhalt.
Architektur und Geschichte
Das Gebäude entstand 1736 im Stil des Barock durch den Umbau eines Vorgängerbaus. Grundmauern und Keller des älteren Gebäudes wurden dabei für den Neubau genutzt. Bauherr war Hans-Christoph von Bismarck, der 1730 das Gut geerbt hatte, das sich seit 1344 im Besitz seiner Familie befand. Das Gutshaus stellt sich als eingeschossiger, verputzter Bau mit hohem Sockelgeschoss dar. Bedeckt ist das Haus von einem Mansardwalmdach. Sowohl an der Hofseite als auch zum Garten hin besteht ein dreiachsiger Mittelrisalit. Zum Eingang führt eine zweiläufige Freitreppe. Auf einem geschwungenen Feld im Giebel sind Allianzwappen der Familien von Bismarck und von Jagow zu sehen. Zum Anwesen gehören auch zwei Wirtschaftsgebäude sowie ein Taubenturm.
Im Jahr 1921 übernahm Gertrud von Nordeck, geborene von Bismarck, das Gut. Sie lebte hier bis zu ihrem Tod 1963. Das Gebäude wurde dann durch die Gemeinde bewirtschaftet. Im Herrenhaus waren Wohnungen, Konsum, Post, Arztpraxis, Bücherei und Kindergarten untergebracht. Ab 1991 erfolgte wieder eine Nutzung durch die Familie von Bismarck. Eine Renovierung erfolgte 1999.
Im Garten des Hauses dirigierte Justus Frantz die Philharmonie der Nationen. Giora Feidman spielte Klarinette.
Literatur
- Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 175 f.
- Jochen Reinecke: Döbbelin. In: Schlösser und Gärten in Sachsen-Anhalt. Heft 3, Berlin 2001.