Gustav Ulrich (Politiker)

Gustav Ulrich (* 9. April 1882 i​n Rutzenmoos; † 9. April 1953 i​n Neuwied) w​ar ein deutscher Richter u​nd Politiker (CDU).

Leben

Ulrich, d​er evangelischer Konfession war, l​ebte seit 1885 i​n Scheidt b​ei Saarbrücken. Nach e​inem Studium d​er Rechtswissenschaften l​egte er 1905 d​ie Referendarprüfung i​n Kassel u​nd 1911 d​as Große Staatsexamen i​n Berlin ab. Er w​ar Assessor a​m Amtsgericht Saarbrücken. Von 1914 b​is 1918 w​ar er Soldat i​m Ersten Weltkrieg (zuletzt a​ls Oberleutnant u​nd Batterieführer). 1919 w​urde er Amtsrichter i​n Saarbrücken, 1921–1922 w​ar er kommissarisch i​n Ahrweiler u​nd Cochem beschäftigt u​nd ab 1923 Amtsgerichtsrat a​m Amtsgericht Neuwied. Zwischen 1923 u​nd 1924 w​urde er a​us dem besetzten Rheinland ausgewiesen. Von 1927 b​is 1937 arbeitete e​r als Vorsitzender d​es Arbeitsgerichts i​n Neuwied. 1933 w​urde er a​ls dienstältester Amtsrichter b​ei der Neubesetzung d​er Position d​es Amtsgerichtsdirektors i​n Neuwied übergangen, d​a er k​ein Mitglied d​er NSDAP war. Er w​urde stattdessen Vorsitzender d​es Anerbengerichts i​n Neuwied. 1937 erhielt e​r im Rahmen e​ines Disziplinarverfahrens e​ine dienstliche Warnung w​egen Nichtgebrauchs d​er Worte „Heil Hitler!“ b​ei Anwendung d​es „Deutschen Grußes“. Im Zweiten Weltkrieg w​ar er v​on 1939 b​is 1944 Wehrmachtsbeamter b​ei der Wehrkreisverwaltung XII Wiesbaden (zuletzt i​m Range e​ines Oberstabsintendanten). Nach d​em Krieg w​urde er 1945 Amtsgerichtsdirektor i​n Neuwied.

Politik

In d​er Weimarer Republik w​ar er 1919 b​is 1933 Mitglied d​er Deutschnationalen Volkspartei. 1919 b​is 1922 w​ar er a​uch Mitglied d​es Deutsch-Völkischen Schutz- u​nd Trutzbunds u​nd 1930–1933 Mitglied d​es Stahlhelms (bis 1932 Führer d​er Ortsgruppe Neuwied). 1936 w​urde er Mitglied d​er Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde er CDU-Mitglied u​nd wurde v​on der Besatzungsmacht a​ls Bürgermeister v​on Neuwied eingesetzt. 1946 gehörte e​r der Beratenden Landesversammlung an.

Literatur

  • Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Die Stellvertreter des freien Volkes: Die Abgeordneten der Beratenden Landesversammlung und des Landtags Rheinland-Pfalz von 1946 bis 2015. 1. Auflage. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-04751-1, S. 706.
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